Microsoft will Handy und Computer enger verzahnen
Stand: 12.02.2007
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Barcelona (dpa) - Microsoft will mit seinem neuen Betriebssystem für mobile Geräte Handy und Computer enger verzahnen. Mit Windows Mobile 6 lasse sich unterwegs mehr als früher wie an einem PC arbeiten, sagte die zuständige Microsoft-Vizepräsidentin Suzan DelBene der dpa auf der Branchenmesse 3GSM in Barcelona am Montag. Unter anderem könnten HTML-Mails mit Bildern und Tabellen geöffnet werden, die Funktionen zum Synchronisieren von Terminen wurden ausgebaut und die Kontaktliste mit einer Messenger-Software integriert, so dass auch eine Anwesenheitsanzeige möglich ist.
Weitere neue Funktionen seien die verbesserte Nutzung von lokalen Suchdiensten. Zur Sicherheit soll ein Update-Dienst beitragen, mit dem potenziell gefährliche Lücken gestopft werden können. Außerdem kann der Inhalt eines gestohlenen Handys per Funk gelöscht werden. Windows Mobile ist zwar auch multimedia-tauglich, richtet sich aber in erster Linie ganz klar an Unternehmen, in denen mobile E-Mail-Nutzung notwendig ist. Microsoft konkurriert hier zum Beispiel mit dem BlackBerry-Dienst von Research in Motion (RIM) oder der Intellisync-Plattform von Nokia.
Die Hightech-Handys, auch Smartphones genannt, machen unterdessen noch einen relativ geringen Anteil am weltweiten Mobilfunk-Markt aus. So verkaufte Microsoft im vergangenen Quartal drei Millionen Windows-Mobile-Geräte, sagte DelBene. Absatzziele für die Zukunft nannte sie nicht. Man hoffe aber auf schnelle Zuwächse. Immerhin seien im gesamten vergangenen Geschäftsjahr erst sechs Millionen Windows-Mobile-Handys verkauft worden.
Insgesamt wurde 2006 weltweit fast eine Milliarde Handys verkauft. Smartphones verschiedener Art machten davon etwa 80 Millionen Geräte aus. Microsoft setzt auf die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Geräteherstellern und Mobilfunk-Betreibern, die auf Basis von Windows Mobile unterschiedlichste Telefone und Dienste anbieten.