Kinderpornos im Internet recherchiert: Hausdurchsuchung bei Sat.1-Moderator Ulrich Meyer
Stand: 20.09.2002
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Berlin (dpa) - Nach Recherchen von SAT.1-Moderator Ulrich Meyer ("Akte 2002") über Kinderpornografie im Internet haben Beamte des Landeskriminalamtes (LKA) Berlin die Wohnung des Journalisten durchsucht und Computer und Videobänder beschlagnahmt. Auf seine Spur seien die Behörden gekommen, nachdem sich Redakteure seiner Firma Meta-Productions mit einer Firmenkreditkarte Zugang zu einschlägigen Internetseiten verschafft hatten, sagte Meyer am Freitag der dpa. Er bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". (Samstagausgabe).
"Empörend" sei aber, dass die LKA-Beamte am vergangenen Mittwoch seine Privatwohnung durchsucht hätten, obwohl die Kreditkarte auf die Adresse seiner Firma angemeldet war, sagte Meyer. Ausserdem seien seine Recherchen dem LKA bekannt gewesen. Bereits 1999 hätten mit der Karte bereits er und Kollegen für sein Programm nach kostenpflichtigen Pornoangeboten im Web recherchiert, um an strafbare Inhalte zu gelangen.
Auf diese Seiten habe er auch das LKA hingewiesen. Die Beamten hätten sich die Web-Seiten in seinem Büro angeschaut und mit seiner Einwilligung die Kreditkartennummer von Meta-Productions für eigene Recherchen benutzt. "Vermutlich hat das LKA die Spur der eigenen Kollegen verfolgt", sagte Meyer.