IFA-Auftakt mit Wettlauf um HDTV-Start - Billig-Festplattenrecorder
Stand: 31.08.2005
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin (dpa) - Spannender Auftakt für die IFA: Noch vor Beginn der Internationalen Funkausstellung in Berlin liefern sich ProSiebenSat.1 und der Abosender Premiere einen Wettlauf um den Einstieg in den hochauflösenden Fernsehstandard HDTV. Billighersteller, die die Preise von DVD-Playern tief nach unten gedrückt haben, nehmen nun den rasant wachsenden Markt für Festplattenrecorder ins Visier. Ein Unternehmen stellte zur IFA einen Recorder mit 160 GByte Festplatte für 299 Euro vor.
HDTV gilt neben flachen TV-Geräten als ein zentraler Wachstumstreiber für die boomende Unterhaltungselektronik. Die Branche erwartet in diesem Jahr massive Zuwächse beim Absatz von Fernsehgeräten. Allein der Verkauf von LCD-Fernsehern soll um 160 Prozent und der von Plasma-Geräten um 250 Prozent steigen. Die neuen Geräte sind zumeist HD-tauglich. Das Fehlen von in HDTV ausgestrahlten Sendungen war bislang das grösste Hindernis für eine weitere Verbreitung der Technik in Deutschland. Das bessere Bild wird durch eine deutlich höhere Anzahl von Bildpunkten möglich. Für den Empfang, der zunächst nur über Satellit laufen soll, sind spezielle Receiver notwendig.
Weitere IFA-Highlights sind Festplatten-Recorder, Geräte für vernetzte Unterhaltungselektronik und auch die Vorstellung des Festnetz-Handys der Deutschen Telekom.
Die Firma Phocus, die bislang mit dem Verkauf von Flachbildfernsehern unter Marken-Preisen erfolgreich war, stellt zur IFA einen Festplattenrecorder für 299 Euro vor. Ein für hochauflösendes HDTV-Fernsehen gerüsteter Plasma-Fernseher mit 82 Zentimetern Bilddiagonale für rund 1000 Euro dürfte den Preiskampf ebenfalls verstärken. Wettbewerber Yakumo will mit Recordern punkten, die auch drahtlos vernetzt werden können. "Der Kunde ist bereit, in dieser Preisgruppe zu kaufen, und zwar schon heute", sagte Phocus- Geschäftsführer Winfried Hoffmann.
Die Marke Thomson, die zum weltgrössten Fernsehgerätehersteller TTE gehört, strebt in Deutschland im kommenden Jahr einen Marktanteil von über acht Prozent an und will dann auch schwarze Zahlen schreiben. Derzeit sei das chinesisch-französische Unternehmen TTE (TCL Thomson Electronics) mit einem Marktanteil von 7,3 Prozent die Nummer drei in Deutschland, sagte Geschäftsführer der TTE Sales Germany & Austria GmbH, Walter J. Struwe. Der Umsatz in Deutschland soll in diesem Jahr mehr als 150 Millionen Euro betragen.
Von der Digitalisierung profitiert auch der Autoradio-Spezialist Blaupunkt. Das zum Bosch-Konzern gehörende Unternehmen erwartet in diesem Jahr ein Umsatzplus von sechs Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das Geschäft werde durch die Installation von Multimedia im Auto belebt, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Wolf-Henning Schneider. Neben steigenden Zahlen bei der Erstausstattung der Automobilhersteller gebe es im Handel eine gute Nachfrage für Radio- Navigation.