Fusion von T-Online und Telekom droht sich weiter zu verzögern
Stand: 10.01.2006
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Düsseldorf/Darmstadt (dpa) - Die geplante Verschmelzung von T- Online auf den Mutterkonzern Deutsche Telekom droht sich weiter zu verzögern. Das Oberlandesgericht Frankfurt wird nach eigenen Angaben voraussichtlich nicht vor Ende Januar über die Fusion entscheiden. Auch wenn der Klage von T-Online auf einen sofortigen Vollzug der Transaktion stattgegeben werde, sei eine Eintragung der Verschmelzung in das Handelsregister nicht vor Februar machbar, sagte Peter Dreier, der die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in dem Verfahren vertritt, am Dienstag in Düsseldorf.
Das Landgericht Darmstadt hatte Ende November eine Klage von T- Online auf einen sofortigen Vollzug der Verschmelzung als unbegründet abgewiesen, wogegen die Gesellschaft Beschwerde einlegte. Am Zuge ist nun das Oberlandesgericht Frankfurt, dessen Urteil nach Angaben von Dreier endgültig sein soll. Eine mündliche Verhandlung ist derzeit nicht geplant.
Aktionäre hatten die Wiedereingliederung von T-Online in den Mutterkonzern scharf kritisiert, da der gebotene Übernahmepreis ihrer Ansicht nach zu niedrig war. Die Telekom übernimmt ihre Internettochter per Aktientausch, wobei die Anleger 0,52 Telekom- Aktien je T-Online-Anteil erhalten. Umgerechnet entspricht dies rund acht Euro. Beim Börsengang im April 2000 hatten die Aktionäre 27 Euro je T-Online-Anteilsschein bezahlt.
Die Deutsche Telekom will mit der Wiedereingliederung von T-Online ihr Festnetz stärken. Der Konzern hatte zum Anfang vergangenen Jahres seine Vier-Säulen-Struktur aufgelöst und sich auf die Geschäftsfelder, Festnetz/Breitband, Mobilfunk und Geschäftskunden ausgerichtet. T-Online ist der führende DSL-Anbieter Deutschlands mit Vertretungen in Frankreich und Spanien.