Freundschaftsanfrage vom Chef: Annehmen oder ablehnen?
Stand: 04.01.2012
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Berlin - Freundschaftsanfragen in sozialen Netzwerken sind oft erfreulich, manchmal kurios und immer häufiger unangenehm. Neben absolut fremden Personen wollen auch unliebsame Kollegen Facebook-Freunde sein - und womöglich der eigene Chef. Die Mehrheit der Nutzer möchte diesen jedoch nicht als Online-Freund.
Die Mehrheit der Arbeitnehmer will den Chef nicht als Online-Freund in sozialen Netzwerken wie Facebook. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa in Berlin unter Internetnutzern ergeben. Danach würden mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) eine Freundschaftsanfrage des Vorgesetzten ablehnen. Rund ein Drittel (38 Prozent) würde eine solche Anfrage "wahrscheinlich" oder "mit Sicherheit" annehmen. Nur eine Minderheit (2 Prozent) gab an, selbst die Initiative zu ergreifen und dem Chef eine Freundschaftsanfrage zu schicken.
Männer lehnen die Anfrage des Chefs seltener ab als Frauen. So würde nur jeder zweite Mann (50 Prozent) den Vorgesetzten nicht als Freund akzeptieren. Bei den Frauen sind es dagegen fast zwei Drittel (63 Prozent). Im Auftrag des Branchenverbands BITKOM wurden 1002 Internetnutzer befragt.
Experte: Vorsicht ist geboten
Der Bitkom-Experte für soziale Netzwerke, Tobias Arns, riet zur Vorsicht beim Hinzufügen des Chefs als Internetkontakt: Bevor ein Beschäftigter eine solche Freundschaftsanfrage annehme, solle er sich genau überlegen, welche Profildetails oder Einträge der Vorgesetzte sehen dürfe.
Auch Arbeitgeber mahnte der Internetexperte zu Fingerspitzengefühl: "Die meisten Mitarbeiter empfinden Freundschaftsanfragen ihrer Vorgesetzten offenkundig eher als Nötigung, weniger als besondere Auszeichnung", erklärte Arns. "Das sollte sich jeder Vorgesetzte bewusst machen, bevor er eine Freundschaftsanfrage stellt."