EU soll britische Preispolitik von Apples iTunes prüfen
Stand: 06.12.2004
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London (dpa) - Die Europäische Kommission soll über eine Beschwerde britischer Internet-Nutzer gegen Apples Online-Musikshop iTunes entscheiden. Die britische Wettbewerbsbehörde OFT hat die Beschwerde des Verbraucherverbands Which? zuständigkeitshalber nach Brüssel weiter geleitet. Die Verbraucherschützer werfen iTunes vor, von seinen Kunden in Grossbritannien 20 Prozent mehr Geld zu verlangen als in Deutschland oder Frankreich. Damit verstosse der Computerhersteller gegen das europäische Recht der Gleichbehandlung von Verbrauchern in Grossbritannien und anderen EU-Mitgliedsstaaten, so der Vorwurf.
Im Internet-Shop iTunes kann man sich Musik herunterladen. "Der Online-Musikmarkt ist ein grosses Wachstumsgebiet", sagte Phil Evans von Which?. "Der Binnenmarkt sollte hier genauso funktionieren wie auf anderen Märkten." Doch während deutsche oder französische Verbraucher nur 99 Cent für das Herunterladen eines Titels bezahlen müssten, seien die Briten erst für 120 Cent mit dabei. Nach einem Bericht der britischen Nachrichtenagentur PA argumentiert Apple, dass Preisunterschiede zwischen EU-Ländern nicht ungewöhnlich seien. Es gebe durchaus unterschiedliche "Wirtschaftsmodelle" innerhalb der Union, und diese bestimmten zum Teil auch die Preise.