Ein Jahr Windows Vista - Es gibt noch etwas zu verbessern
Stand: 14.01.2008
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Bonn/München (dpa/tmn) - Am 30. Januar ist es soweit: Windows Vista ist dann seit genau einem Jahr auf dem Markt - Zeit für ein Fazit. Auf rund 100 Millionen Rechnern dürfte Microsofts aktuellstes Betriebssystem mittlerweile laufen. Experten finden weiterhin Kritikpunkte und können einen Umstieg auf Vista deshalb immer noch nicht empfehlen. Es gibt aber auch Positives über die Software zu sagen.
"Perfekt ist es jedoch nicht." So gab es im ersten Jahr Caspers zufolge rund 20 bedeutende Schwachstellen. Sie hätten zu ernsthaften Problemen führen können, wenn Microsoft nicht entsprechende Updates angeboten hätte. Dabei zielen die Angreifer immer weniger direkt auf das Betriebssystem, sondern nutzen vermehrt Lücken in Anwendungen wie dem Browser.
Eine Funktion, die Microsoft erstmals in Vista einsetzt, ist User Access Control (UAC). Sie soll unter anderem verhindern, dass Angreifer Zugriff auf systemkritische Bereiche haben. Soll etwa ein Programm installiert werden, bittet Vista um eine Bestätigung vom angemeldeten Nutzer. "Das ist im Prinzip ein Schritt in die richtige Richtung, wird von vielen Anwendern jedoch als lästig empfunden", sagt Axel Vahldiek von der in Hannover erscheinenden Zeitschrift "c’t".
Nach Vahldieks Ansicht müsste UAC dahingehend verbessert werden, dass die Zahl der nötigen Mausklicks deutlich verringert wird. Zudem sei es nötig, die Informationen, die das System gibt, genauer zu formulieren. "Da werden mitunter nur kryptische String-IDs genannt. Damit können viele Nutzer nichts anfangen." Dass UAC nicht optimal ist, sieht auch Caspers vom BSI so: "Das wird von vielen Nutzern gleich deaktiviert." Das wiederum hat Folgen, die Laien nicht absehen können: "So verliert der Internet Explorer 7 dann zum Beispiel den geschützten Modus."
Beim Start von Vista wurde vor allem kritisiert, dass für viele Programme und Hardware noch keine passenden Treiber vorhanden waren. "Die Situation hat sich deutlich gebessert", sagt Axel Vahldiek. Nur bei einigen älteren Geräten weigerten sich die Hersteller hartnäckig, Treiber bereitzustellen.
Microsoft beurteilt Vista insgesamt sehr positiv. Doch dass die Einführung nicht für alle Nutzer reibungslos vonstatten gegangen ist, sieht auch der Hersteller: "Vor allem mit älteren Programmen und älterer Hardware könnte es manchmal Probleme geben", sagt Produktmanager Andreas Schönberger. Allerdings gebe es immer weniger entsprechende Anfragen beim Support.
Unzufrieden sind die Experten mit Vistas Performance: Nimmt man die gleiche Hardware als Basis, ist das Betriebssystem nach Worten von Thomas Caspers langsamer als XP und die populäre Linux-Version Ubuntu. "Unter Vista lässt das Tempo zu wünschen übrig", sagt auch Axel Vahldiek. Zip-Dateien zu entpacken zum Beispiel dauere manchmal quälend lange.
Die Perfomance hänge von verschiedenen Faktoren ab, sagt Andreas Schönberger von Microsoft. Soll heißen: Nicht immer ist das Betriebssystem schuld, wenn der Rechner lahmt. Im ersten Quartal 2008 soll das erste Service Pack für Vista erscheinen - eine Sammlung von Updates, die das System vor allem stabiler machen soll. Auch am Tempo werde gefeilt. Doch diese Verbesserung dürfte nicht bei jedem Vista-Nutzer ankommen: Wer Vista auf einem alten PC laufen lässt, wird auch durch das Service Pack keinen entscheidenden Tempozuwachs erfahren.
Nennenswerte neue Funktionen werde das Service Pack 1 nicht bringen, sagt Schönberger. Dafür verschwindet der sogenannte Reduced Functionality Mode (RFM) mit dem Update aus dem System - worüber sich mancher Anwender freuen dürfte: RFM sorgt bisher dafür, dass sich das System quasi nicht mehr nutzen lässt, wenn der Anwender es nicht binnen einer bestimmten Frist mit dem Lizenzschlüssel registrieren lässt.
Auch wenn der Nutzer nach Ansicht des Herstellers eine ungültige Lizenz hat, tut