DSL um 32 Prozent teurer: Langsam surfen lohnt sich nicht
Stand: 10.06.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Langsam surfen, aber mehr zahlen: DSL-Neukunden mit geringen Download-Raten zahlen heute rund ein Drittel mehr als noch im März 2023. Surfen mit schnelleren Bandbreiten von bis zu 500 Megabit pro Sekunde ist hingegen im Zwei-Jahres-Vergleich günstiger geworden und immer öfter sogar preiswerter als langsames Internet. Das verschlechterte Preis-Leistungs-Verhältnis schlägt sich auch in einer rückläufigen Nachfrage nach geringen Bandbreiten nieder.
Verbraucher zahlen für langsame Tarife jetzt 185 Euro mehr
Im März 2025 kostet DSL mit 16 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) für Neukunden im Schnitt 32,10 Euro im Monat. Zwei Jahre zuvor (März 2023) lagen die monatlichen Kosten bei 24,40 Euro. Das ergibt einen Preisunterschied von 32 Prozent bzw. 7,70 Euro im Monat. Über die vertragliche Mindestlaufzeit von 24 Monaten ergeben sich für Verbraucher Mehrkosten von 185 Euro. "Wer heute langsam surft, zahlt oft drauf: Die kleinen Tarife werden kaum noch subventioniert – und damit immer unattraktiver", sagt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox. "Das wirkt sich auch auf die Nachfrage aus: Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl der über Verivox gebuchten Tarife mit 16 Mbit/s mehr als halbiert. Selbst bei 50 Mbit/s sind die Buchungen rückläufig – hingegen hat das Interesse an Tarifen mit 100 und 250 Mbit/s deutlich zugenommen."
Bestandskunden: Verbesserte Tarifalternativen prüfen
Die mit 16 Mbit/s inzwischen langsamsten DSL-Tarife sind nicht nur teurer als vor zwei Jahren, sondern immer häufiger auch teurer als schnellere, leistungsfähigere Tarife. So kostet DSL mit einem Download-Speed von 50 Mbit/s im März 2025 nur noch 23,10 Euro im Monat, 100-Mbit-DSL liegt bei 28 Euro. Der monatliche Preisvorteil gegenüber dem langsameren 16er-Tarif (32,10 Euro) beträgt also 9 bzw. 4,10 Euro. "Für die meisten Internetnutzer lohnt sich ein regelmäßiger Tarifvergleich. Gerade wer schon lange in seinem Internettarif steckt, sollte das Angebot prüfen und alternative Angebote in Betracht ziehen", sagt Schamberg. Das Sparpotenzial liegt bei mehreren Hundert Euro über 24 Monate – und oft wartet mehr Leistung für weniger Geld.
DSL verliert preislich immer öfter auch gegen Glasfaser
Auch Kabel- und Glasfaser-Internet ist in langsameren Tarifgruppen teurer geworden: In Tarifen mit 50 Mbit/s Download-Geschwindigkeit zahlten Kabelkunden zuletzt im Zwei-Jahres-Vergleich 11 Prozent mehr, Glasfaserkunden sogar 54 Prozent. Gleichzeitig gab es im mittleren Tarifbereich (250 bis 500 Mbit/s im Download) deutliche Preissenkungen: Seit März 2023 sind beide Tarifgruppen und Internettechniken um 20 Prozent günstiger geworden.
Gegenüber Kabel-Internet hat DSL schon länger keinen Preisvorteil mehr. Doch nun verliert DSL immer öfter auch gegenüber Glasfaser, wie eine aktuelle Verivox-Auswertung der monatlichen Durchschnittspreise zeigt. Derzeit kostet DSL mit 100 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit monatlich im Schnitt nur 90 Cent mehr als ein meist schnellerer Glasfasertarif (28 Euro bzw. 28,90 Euro effektiv). Tarife mit 250 Mbit/s sind über Glasfaser sogar fünf Euro günstiger im Monat – 29,50 Euro für Glasfaser gegenüber 34,60 Euro für DSL.
"Bislang reichte vielen Internetkunden das klassische DSL aus. Doch wenn Glasfaser für durchschnittliche Anwender oft sogar günstiger zu haben ist, könnte auch eine Trendwende bei der Nachfrage eingeläutet werden," sagt Schamberg. Besiegelt ist das Ende von DSL ohnehin: Auch in Deutschland wird das veraltete Kupfernetz in einigen Jahren sukzessive abgeschaltet. Die Technologie genügt den Anforderungen an moderne Netze und dem veränderten Nutzerverhalten nicht mehr.
Methodik
Die Verivox-Auswertung analysiert die Preisentwicklung für Festnetz-Internet innerhalb von zwei Jahren (März 2023 zu März 2025). Betrachtet wurden über das Online-Vergleichsportal abgeschlossene Tarife für DSL, Kabel und Glasfaser mit Bandbreiten von 16 Mbit/s bis 500 Mbit/s. In die Auswertung sind alle Buchungen über Verivox in den betrachteten Zeiträumen eingeflossen, die teilnehmenden Anbieter decken über 90 Prozent des Marktes ab. Bei den Preisen handelt es sich um Effektivpreise, also monatliche Durchschnittspreise, die sich aus der Grundgebühr der ersten 24 Monate sowie aller einmaligen Kosten und Rabatte ergeben.