Bundesweite Razzia gegen Raubkopierer im Internet - GVU im Visier
Stand: 24.01.2006
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Hamburg/Ellwangen(dpa) - Bei einer bundesweiten Razzia gegen Internet-Raubkopierer haben Polizeibeamte am Dienstag mehr als 200 Wohn- und Geschäftsräume in nahezu allen Bundesländern durchsucht. Im Zuge der Razzia haben die Ermittler auch die Geschäftsräume der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberechtsverletzungen (GVU) in Hamburg ins Visier genommen. Die Gesellschaft arbeitet im Auftrag der Film- und Softwareindustrie und unterstützt selbst die Strafverfolgungsbehörden mit eigenen Ermittlungen.
Der eingetragene Verein hat sich den Schutz des geistigen Eigentums zur Aufgabe gemacht und sammelt Informationen über Urheberrechtsverletzungen zum Beispiel im Internet. Die Gesellschaft, die einen Stab eigener Ermittler beschäftigt, arbeitet im Auftrag der Film- und Software-Industrie und unterstützt die Strafverfolgungsbehörden mit ihren Erkenntnissen. Nach eigenen Angaben gehören heute über 80 Unternehmen und Verbände der GVU an.
Nach Mitteilung der federführenden Staatsanwaltschaft in Ellwangen sind an der bundesweiten Razzia allein aus Baden-Württemberg 150 Beamte des Landeskriminalamts (LKA) und der Polizeidienststellen beteiligt. Beteiligt seien auch die Staatsanwaltschaften in Düsseldorf und Frankfurt/Main. In Frankfurt/Main ist ein Netzwerk- Computer beschlagnahmt worden, auf den nach Angaben der Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Doris Möller-Scheu, 60 Beschuldigte zugegriffen haben sollen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Ellwangen richtet sich die Aktion gegen Angehörige der Raubkopiererszene, die in großem Stil Spielfilme, Musik und Software illegal im Netz verbreitet haben. Durchsuchungen waren zeitgleich auch in Österreich, den Niederlanden, Polen und der Tschechischen Republik angelaufen.