Münster (dpa/lnw) - Vor allem der Trend zum eigenen Mobiltelefon treibt Kinder und Jugendliche in Nordrhein-Westfalen in die Schuldenfalle. Wie das Kinderbarometer der LBS-Initiative "Junge Familie" unter landesweit mehr als 2000 Schülern ermittelte, stehen bereits 14 Prozent der Befragten meist im Freundeskreis oder in der Familie in der Kreide. Gleichzeitig bessere mehr als die Hälfte der Kinder zwischen 9 und 14 Jahren das Taschengeld mit Hilfe von Nebenjobs auf, teilte die Initiative am Mittwoch in Münster mit.
"Es scheint ein enger Zusammenhang zwischen
Handy, Nebenjob und Schulden zu bestehen", sagte Brigitte Niemer, Projektleiterin der Initiative. "Kinder, die ihre Mobiltelefone selbst
finanzieren müssen, gehen häufiger arbeiten, haben aber aber auch häufiger Schulden." Die finanziellen Zuwendungen der Eltern reichten häufig nicht aus, um teure Vergnügen wie Handy, Computer oder Markenkleidung zu finanzieren.
Beliebt unter den Nebenjobs seien bei den Schülern vor allem Rasen mähen (32 Prozent), Auto waschen (27 Prozent) und Babysitten (26 Prozent). Aber auch Einkaufen (20 Prozent), Putzen (17 Prozent) und das Verteilen von Zeitungen oder Prospekten (16 Prozent) hätten ihre Anhänger, hiess es. Unterschiede zwischen Geschlechtern und Altersgruppen seien gering. Allerdings sei das Babysitten eine Domäne der Mädchen, während Jungen vor allem den Rasen mähen und Autos
waschen.
Das LBS-Kinderbarometer untersucht regelmässig die Bedürfnisse, Ansichten und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen. Mehr als 2000 Schulkinder von der 4. bis zur 7. Klasse werden dabei befragt.