Siemens will von zusammenwachsenden Netzen profitieren
Stand: 02.08.2004
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London/München (dpa) - Mit der Zusammenlegung seiner Festnetz- und Mobilfunksparte will Siemens vom erwarteten Marktwachstum profitieren.
Der Bereich Communications soll aus der Fusion von Festnetz- und Mobilfunksparte hervorgehen und am 1. Oktober starten. Der Schritt werde voraussichtlich auch Arbeitsplätze kosten, erwartet Pauly. Von den insgesamt rund 60 000 Beschäftigten der beiden Bereiche arbeiteten rund 1500 in Stabstellen wie Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Personal. Hier gebe es Überlappungen und damit Einsparpotenzial.
Das vorgestellte neue Modell SK65 verbinde erstmals einen komfortablen Zugriff auf E-Mails wie beim PC mit klassischer Mobilkommunikation, sagte Pauly, der bislang Bereichsvorstand der Mobilfunk-Sparte ICM war. "Siemens Communications hat beste Voraussetzungen, vom Trend zur Konvergenz zu profitieren." In der zweiten Hälfte dieses Jahres wolle Siemens vier Handys auf den Markt bringen und auf diese Weise seine Position unter anderem im Oberklasse-Bereich ausbauen.
Am Handy-Geschäft werde der Konzern festhalten, bekräftigte Pauly. Im Moment seien keine weiteren Gemeinschaftsunternehmen oder Kooperationen geplant. Die Münchner arbeiten bereits mit dem chinesischen Handy-Anbieter Ningo Bird zusammen. Das Wachstumspotenzial des Kommunikationsmarktes bezifferte Pauly auf drei bis fünf Prozent bis 2006, mit einem Volumen von fast 260 Milliarden Euro. "Bis Ende dieses Jahres werden 1,5 Milliarden Menschen ein Mobiltelefon haben, bis 2006 werden es zwei Milliarden sein", sagte Pauly. Über 260 Millionen Verbraucher würden bis dahin Breitbandanschlüsse nutzen. "Wir freuen uns darauf, eine führende Rolle in der Zukunft der Telekommunikation zu spielen."
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2003/04 (30. September) hatte Siemens im Handy-Geschäft seinen Verlust ausgeweitet. Das Unternehmen selbst führte dies unter anderem auf den anhaltenden Preiskampf in der Branche zurück.
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