Funklöcher: Vier von fünf Deutschen klagen über Netzprobleme
Stand: 21.07.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
79 Prozent der Deutschen haben mit Funklöchern zu kämpfen, wenn sie unterwegs surfen oder telefonieren. Im Vergleich zu 2024 ist die Gesamtzahl der Funkloch-Erlebnisse damit gestiegen, regelmäßige Netzausfälle oder -abbrüche werden jedoch etwas seltener moniert. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.
Besonders betroffen: Junge Menschen und Familien mit Kindern
Unter jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren sind 94 Prozent von Funklöchern betroffen. Über alle Altersgruppen und Familiensituationen hinweg geben 79 Prozent der Befragten an, unterwegs Netzausfälle oder -abbrüche zu erleben – 17 Prozent davon regelmäßig und 34 Prozent gelegentlich. In der mittleren Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren beklagt fast jeder Vierte regelmäßige Netzlücken (24 Prozent), in der Altersgruppe ab 50 Jahren jeder Zehnte. Nur 19 Prozent der Deutschen geben an, beim Surfen oder Telefonieren unterwegs keine Funkloch-Erlebnisse zu haben.
Es gibt auch signifikante Unterschiede je nach Lebenssituation: 90 Prozent der Menschen, die in einem Haushalt mit Kindern leben, monieren Funklöcher. Ein wichtiger Einflussfaktor hierfür ist die Mobilität. 81 Prozent der Personen, die regelmäßig zu einem Arbeits-, Ausbildungs- oder Betreuungsplatz pendeln, kämpfen mit Netzproblemen – unter den Nicht-Pendlern sind es nur 65 Prozent. Je größer der Haushalt, desto häufiger wird im Schnitt gependelt. Wer öfter unterwegs ist, hat auch vermehrt mit Funklöchern zu kämpfen.
Vergleich zu 2024: Funkloch-Erleben hat kaum abgenommen
Im Frühjahr 2024 hatte Verivox schon einmal nach dem mobilen Nutzererlebnis der Deutschen gefragt. Damals gaben 74 Prozent an, bei der Netznutzung unterwegs Ausfälle oder Abbrüche zu erleben – also fünf Prozentpunkte weniger als im Mai 2025. Heute geben 34 Prozent derjenigen mit Netzproblemen an, gelegentlich im Funkloch zu stecken, 2024 waren es nur 29 Prozent. Lediglich die Zahl derer, die regelmäßig mit Funklöchern kämpfen, ist innerhalb eines Jahres von 18 auf 17 Prozent zurückgegangen.
"Das Schließen der letzten Funklöcher ist eine Herkulesaufgabe für die Netzbetreiber", sagt Verivox-Telekommunikationsexperte Jörg Schamberg. "Dennoch ist es erschreckend, dass gelegentliche Funkloch-Erlebnisse sogar zugenommen haben, obwohl die Zahl der Pendler unter den Befragten leicht rückläufig ist."
Die meisten Menschen pendeln im städtischen Raum
44 Prozent der Befragten geben an, meistens in der Stadt unterwegs zu sein, darunter besonders viele junge Menschen. 22 Prozent sind eher im ländlichen Raum unterwegs. Ein Drittel bewegt sich sowohl in dicht als auch in dünn besiedelten Regionen.
Dazu Jörg Schamberg: "Nicht zuletzt wegen der vielen jungen stadtnahen Pendler überrascht es nur auf den ersten Blick, dass die Funklocherfahrungen in Stadt und Land um lediglich fünf Prozentpunkte abweichen: Die Quote in der Stadt liegt bei 80 Prozent, auf dem Land bei 85 Prozent. Netzlücken sind also keineswegs auf ländliche, schwer erschließbare Regionen beschränkt."
Methodik
Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der im Mai 2025 insgesamt 1.017 Personen teilnahmen. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit. Als "Pendler" werden diejenigen bezeichnet, die angegeben haben, mindestens zwei Mal die Woche mit einem Fahrzeug unterwegs zu sein, um an einen Arbeits-, Ausbildungs- oder Betreuungsplatz zu kommen. Im März 2024 wurden dieselben Fragen insgesamt 1.010 Personen gestellt.
Gefragt wurde: Sind Sie an mindestens zwei Tagen pro Woche mit einem Fahrzeug unterwegs, etwa, um zu einem Arbeits-, Ausbildungs- oder Betreuungsplatz zu pendeln? / Befinden sich die Strecken, die Sie häufiger zurücklegen, eher im städtischen Raum oder auf dem Land? / Wenn Sie unterwegs mit dem Smartphone surfen oder telefonieren: Hatten Sie schon einmal mit Netzausfällen oder -abbrüchen zu kämpfen?