Mehr Deutsche planen Kauf von Elektroauto
Stand: 03.03.2020
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
München - Immer mehr Menschen in Deutschland planen bei der Anschaffung des nächsten Autos einen Wechsel weg vom Verbrennungsmotor hin zu alternativen Antrieben. Das ist ein Ergebnis der Deloitte Global Automotive Consumer Study 2020.
51 Prozent der deutschen Befragten bevorzugen demnach einen Antrieb mit weniger direkten Emissionen (Hybrid, voll elektrisch, Ethanol, Erdgas, Brennstoffzelle). 2019 haben das lediglich 37 Prozent in Betracht gezogen. Besonders beliebt sind dabei elektrische Hybride, die sich 31 Prozent der Verbraucher vorstellen können.
E-Autos punkten mit Umweltfreundlichkeit und geringen Ladekosten
Niedrigere direkte Emissionen sind der Hauptgrund für die Entscheidung für ein Hybrid- oder Elektroauto. Im Vergleich zu klassischen Antrieben schneiden reine E-Autos bei mehr als der Hälfte der Verbraucher in puncto Umweltfreundlichkeit besser oder sehr viel besser ab. Einen weiteren Vorteil sehen 40 Prozent der Deutschen in den geringeren Ladekosten im Vergleich zum Tanken. Auch in Reparatur und Wartung sind E-Autos vielfach günstiger, da beispielsweise Ölwechsel wegfallen. Diesen Vorteil nehmen die Konsumenten jedoch bislang kaum wahr.
Verbrauche wollen für Elektroauto kaum mehr Geld bezahlen
Zwar ist ein Elektrofahrzeug für viele wünschenswert, die Bereitschaft dafür auch Mehrkosten in Kauf zu nehmen ist aber nur bedingt ausgeprägt. Rund 40 Prozent der Befragten sind bereit, einen Aufschlag von bis zu 2.500 Euro für einen umweltfreundlichen Antrieb zu zahlen. Allerdings liegt die persönliche Schmerzgrenze für 17 Prozent im Bereich von 800 bis 2.500 Euro. Weitere 13 Prozent würden einen Aufpreis von 400 bis 800 Euro akzeptieren. 11 Prozent wären lediglich bereit, 400 Euro mehr zu zahlen. 43 Prozent aller Befragten schließen gänzlich aus, mehr für ein elektrisch betriebenes Fahrzeug auszugeben. Anders die jüngeren Befragten der Generationen Y und Z: 52 Prozent von ihnen sind bereit, einen Aufpreis von bis zu 2.500 Euro zu zahlen.
Für viele Verbraucher ist der hohe Anschaffungs- und Leasingpreis allerdings ein Hindernis. Zwei Drittel der Verbraucher befürchten, dass es mehr als drei Jahre dauern würde, bis sich der Aufpreis eines elektrischen Fahrzeugs rechnet. Insgesamt wären die meisten Verbraucher (41 Prozent) bereit, zwischen 15.000 und 30.000 Euro für ein Hybrid- oder Elektroauto auszugeben.
Hauptkritikpunkt bleibt die Reichweite
76 Prozent bewerten die Reichweite im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben als weitaus schlechter. Gleichzeitig sind die Erwartungen hoch: 88 Prozent der deutschen Verbraucher wünschen sich eine Reichweite von mindestens 320 Kilometern. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Autofahrer legt heute lediglich rund 40 Kilometer pro Tag zurück. Damit sind die deutschen Verbraucher, gemeinsam mit den österreichischen, weltweit die anspruchsvollsten.