Ladekarten für Elektroautos
- Ladekarte für E-Autos: Was ist das?
- Brauche ich mehrere Ladekarten?
- Kann ich ohne Ladekarte laden?
- Übersicht Ladekarten: Anbieter und Kosten
Das Wichtigste in Kürze
- Mithilfe von Ladekarten können Sie unkompliziert und schnell öffentliche Ladesäulen nutzen; die entstehenden Kosten werden über Ihren Ladetarif-Anbieter abgewickelt.
- Ladekarten sind neben Apps, Chips und dem Plug & Charge einfache Optionen, um Strom an öffentlichen Ladesäulen preiswert zu beziehen.
- Die meisten Ladetarif-Anbieter haben Ladekarten ergänzend zu weiteren Bezahlungsmitteln im Angebot. Häufig wird dafür eine einmalige Gebühr fällig.
- Dank sogenannten Roaming-Netzwerken können Sie bereits bei vielen Anbietern mit einer einzigen Ladekarte über 600.000 Ladesäulen europaweit nutzen.
Ladekarte für E-Autos: Was ist das?
Wer das eigene E-Auto an einer öffentlichen Ladesäule laden möchte, kann dafür eine Ladekarte nutzen. Viele Ladetarif-Anbieter haben eine solche Ladekarte teils kostenlos, teils gegen eine einmalige Gebühr im Angebot. In unserer stets aktuellen Ladetarif-Übersicht können Sie viele Anbieter und deren Tarife miteinander vergleichen.
Beim Laden an einer öffentlichen Ladesäule können Sie mit der Ladekarte die Säule kontaktlos freischalten und den Ladevorgang starten. Dazu besitzt die Ladekarte einen RFID-Chip, mit dem Sie sich an den Ladestationen authentifizieren.
Darüber läuft anschließend auch die Abrechnung automatisch ab. Im Hintergrund wird Ihrem Ladetarif-Anbieter der Ladevorgang gemeldet. Dieser rechnet dann mit Ihnen zu den vorher festgelegten Konditionen ab. Je nach Anbieter wird dabei etwa Ihre Kreditkarte belastet oder es erfolgt eine gebündelte Abbuchung zum Monatsende via Lastschrift.
Neben Ladekarten stehen Ihnen bei vielen Anbietern auch weitere Optionen zur Verfügung, um Ladesäulen freizuschalten und Strom zu beziehen. Die nachfolgenden Optionen haben außerdem weitere Funktionen zu bieten:
- Lade-Chip: funktioniert wie die Ladekarte, lässt sich am Schlüsselbund befestigen
- Lade-App: zeigt freie Ladesäulen und den kürzesten Weg dahin an, schaltet die Ladestationen frei
- Plug & Charge: bei dieser Methode erfolgt die Zahlung erfolgt über eine im Auto hinterlegte Kreditkarte
Brauche ich mehrere Ladekarten?
Während vor einigen Jahren E-Mobilisten auf viele Ladekarten von diversen Anbietern angewiesen waren, lässt sich heutzutage mit nur einer einzigen Ladekarte in der Regel an rund 600.000 Ladesäulen europaweit laden – das Zauberwort dafür lautet Roaming-Netzwerk.
Dank der Zusammenarbeit verschiedener Anbieter und Ladesäulen-Betreiber lässt sich beispielsweise mit der Ladekarte der regionalen Stadtwerke auch an Ladesäulen anderer Betreiber in Deutschland, Österreich und vielen weiteren europäischen Ländern laden. Die Anbieter erhalten mithilfe der Technik Zugriff auf weitere Ladenetze. Sie können also an Ladesäulen anderer Betreiber laden, ohne mit diesen einen eigenen Vertrag abzuschließen.
Die Preise für das Laden an Ladesäulen anderer Betreiber beziehungsweise Partner sind vertraglich mit Ihrem Ladetarif-Anbieter geregelt. Meistens fallen die Kosten pro Kilowattstunde (kWh) höher aus als an den Ladesäulen des eigenen Anbieters.
Kann ich ohne Ladekarte laden?
Mit der im Jahr 2017 erlassenen Ladesäulenverordnung gewährleistet der Gesetzgeber, dass Verbraucherinnen und Verbraucher zumindest neu errichtete Ladestationen auch ohne Vertrag nutzen können. Das sogenannte Ad-hoc-Laden ist dann nützlich, wenn die eigene Ladekarte trotz Roaming nicht funktioniert oder Sie schlicht keine besitzen.
In diesem Fall scannen Sie per Smartphone einen an der Ladesäule aufgebrachten QR-Code, der Sie zu einer Website mit Bezahlmöglichkeiten weiterleitet. Aber Vorsicht: Ad-hoc-Laden ist häufig deutlich teurer, verglichen mit den Ladesäulen des eigenen Ladetarif-Anbieters und den Partnern im Roaming-Netzwerk.
Girokarte zum Bezahlen
Seit Mitte 2023 müssen alle neu errichteten Ladesäulen hierzulande die Girokarte (ehemals EC-Karte) als Zahlungsmittel akzeptieren. Bestehende Ladesäulen müssen jedoch nicht umgerüstet werden.
Ladeanbieter: Die Qual der Wahl
Die Anzahl an Anbietern auf dem Markt für Ladetarife an öffentlichen Ladesäulen ist verhältnismäßig groß. Regionale Stadtwerke mit eigenen Ladesäulen, Automobilclubs mit Zugriff auf Partnernetze und Energieanbieter mit Roaming-Zugriff buhlen um Ihre Aufmerksamkeit. Generell lassen sich drei Arten von Anbietern unterscheiden:
- herstellerunabhängige Anbieter
- Energieunternehmen und -versorger
- Autohersteller mit eigenen Ladetarifen
Viele der Anbieter wie lokale Stadtwerke stellen Ladeinfrastruktur bereit. Das Angebot ist in solchen Fällen aber meist nur auf bestimmte Regionen und nur einige Tausende Ladesäulen begrenzt. Andere wiederum betreiben teilweise keine eigenen Ladenetze, sondern erstellen lediglich die Abrechnung für den erhaltenen Strom.
Tarife und Kosten: Einfache Preisstruktur empfehlenswert
Ein Vergleich der größten Ladeanbieter zeigt, dass sich die Tarife in ihrer Preisgestaltung mitunter stark voneinander unterscheiden und sehr unübersichtlich sein können. Generell lässt sich jedoch festhalten, dass nahezu immer nach geladenen Kilowattstunden abgerechnet wird. Eine früher populäre Abrechnung zum Pauschalpreis pro Ladung oder nach minutengenauer Standzeit ist heutzutage nicht mehr anzutreffen.
Bei manchen Anbietern kann außerdem eine sogenannte Blockiergebühr anfallen, wenn Sie Ihr Elektroauto zu lange an einer Ladesäule abstellen. Viele Anbieter verzichten aber auf eine lange Vertragslaufzeit und eine monatliche Grundgebühr. Die meisten Tarife besitzen eine Laufzeit von maximal einem Monat, eine Grundgebühr wird häufig nicht verlangt.
Einige als Vorteilstarife bezeichnete Optionen mit günstigen Konditionen setzen etwa eine Mitgliedschaft in einem Automobilclub oder einen Stromvertrag beim Anbieter voraus. Eine Ladekarte bieten fast alle Anbieter optional an, sie lässt sich in den meisten Fällen für eine einmalige Gebühr von rund zehn Euro bestellen.
Den richtigen Ladetarif finden
Wir empfehlen, dass Sie die Anbieter mit ihren verschiedenen Tarifen sorgsam miteinander vergleichen. Achten Sie dabei am besten auf eine möglichst einfache Preisstruktur mit geringen Kosten, eine für Sie sinnvolle Verfügbarkeit an Ladesäulen und für Sie passende Bezahlungsmöglichkeiten wie eine Ladekarte, die auch unabhängig vom Smartphone funktioniert.