Studie: Versorger bei intelligenten Stromzählern zögerlich
Stand: 18.09.2008
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Aachen (dpa) - Mit einem "intelligenten Stromzähler" können private Verbraucher nach Einschätzung von Fachleuten 5 bis 10 Prozent Strom sparen. Anders als die alten Drehzähler misst das elektronische Gerät detailliert, wann wie viele Kilowattstunden verbraucht werden und zeigt dies dem Verbraucher in der Wohnung an. Nach einer Umfrage des e.on Energieforschungszentrums an der RWTH Aachen sind deutsche Energieversorger aber sehr zögerlich bei der flächendeckenden Einführung für Haushaltskunden. Im internationalen Vergleich hinke Deutschland der Anwendung hinterher, berichtete Projektleiter Prof. Reinhard Madlener am Donnerstag über die Pilotstudie.
Nach einer kürzlich verabschiedeten Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes wird der Einbau "intelligenter Stromzähler" von 2010 an in Neubauten und Totalsanierungen zur Pflicht. Für Altbauten muss er zumindest angeboten werden.
Vorteil für die Verbraucher sei eine detaillierte monatliche Abrechnung, die auch "Energiefresser" in einem Haushalt definieren könnte. Mit dynamisch ausgestalteten Tarifen könne der Verbrauch in preisgünstigere Zeiten verschoben werden. Nach Madleners Einschätzung kennen viele Verbraucher ihren Stromverbrauch und den Strompreis nicht. "Die Leute wissen besser, wie hoch der Benzinpreis ist."
Für die Versorgungsunternehmen wäre die neue Generation von Stromzählern nach eigener Einschätzung noch ein Zuschussgeschäft. Positiv bewerteten sie dagegen Faktoren wie das Angebot zeitvariabler Tarife oder die Rationalisierung der Ablesung.