Hamburg (AFP) - Vor der ostfriesischen Insel Borkum kann der Bau des ersten deutschen Offshore-Windparks beginnen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg erteilte am Dienstag die Baufreigabe für den Testwindpark alpha ventus, wie eine Sprecherin mitteilte. Nun könnten 45 Kilometer nördlich der Insel die ersten sechs Windenergieanlagen  errichtet werden. Insgesamt seien zwölf Rotoren mit einer Leistung von je fünf Megawatt vorgesehen. Alpha ventus ist nach BSH-Angaben der erste Windpark in Deutschland, der auf hoher See Strom produziert - voraussichtlich ab Herbst. Der Bund fördert das Projekt in der Nordsee mit insgesamt 50 Millionen Euro.
        
    
        Ende des Monats sollen laut BSH die ersten dreibeinigen Fundamente für die Anlage aus Richtung Norwegen eintreffen. Um die technischen Installationen und vielfältigen Messeinrichtungen zu schützen, richtet das BSH zum 26. Juli dort eine 500 Meter breite Sicherheitszone ein, die auch in den amtlichen Seekarten eingetragen wird und deren Befahren nur ausnahmsweise gestattet ist. Das Amt koordiniert auch ein über vier Jahre laufendes Projekt zur ökologischen Begleitforschung, das die Auswirkungen von Windparkbau und -betrieb unter anderem auf Zugvögel, Schweinswale oder Robben untersuchen soll. 
 Alpha ventus ist ein Gemeinschaftsprojekt der 
Energiekonzerne E.ON und Vattenfall sowie des norddeutschen Versorgers EWE. Das Vorhaben liegt den Angaben zufolge in einem Seegebiet, das das Bundesverkehrsministerium im gerade vorgelegten Raumordnungsplan-Entwurf als Vorranggebiet für 
Windenergieanlagen ausgewiesen hat.