Telekom-Aktionärsklagen legen Justiz lahm
Stand: 18.07.2003
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Hamburg (dpa) - Der enorme Andrang von Telekom-Aktionären legt die zuständige Kammer beim Frankfurter Landgericht lahm. Mehr als 10.000 Telekom-Aktionäre haben bereits Schadenersatzklagen beim Landgericht Frankfurt eingereicht und die zuständige siebte Kammer damit vor erhebliche Probleme bestellt. "Das Gericht sieht kein Land mehr", sagte Franz Braun von der Münchner Kanzlei Rotter dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe). Die Kläger werfen dem Unternehmen vor, in seinem Verkaufsprospekt zum dritten Börsengang im Mai 2000 wesentliche Risiken verschwiegen zu haben. Sie verlangen daher ihr eingesetztes Kapital nebst Kosten zurück.
Plück kündigte an, dass seine Kanzlei demnächst eine neue Sammelklage gegen EM.TV einreichen werde. Zwar seien frühere Verfahren gescheitert, aber die Erfolgsaussichten der Anleger hätten sich durch das zwischenzeitlich abgeschlossene Strafverfahren gegen die Haffa-Brüder deutlich verbessert. Der Strafprozess habe ergeben, dass die Haffa-Brüder im August 2000 vorsätzlich falsche Unternehmenszahlen veröffentlicht haben, so Plück. Darauf könnten sich jetzt auch die Anleger in ihren Zivilverfahren berufen.
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