RegTP senkt Preise für Netzzusammenschaltung
Stand: 28.11.2003
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Bonn (dpa) - Für die Durchleitung von Telefonaten durch das Netz der Deutsche Telekom müssen die Wettbewerber künftig weniger Geld zahlen. Die Preise für die Zusammenschaltung der Netze verringerten sich im Schnitt um 9,5 Prozent, teilte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post ( RegTP) am Freitag mit. Der Präsident der obersten Aufsichtsinstanz über den deutschen Telekom-Markt, Matthias Kurth, sprach von einer "angemessenen und marktgerechten Festlegung".
Die Preisabsenkung gehe "eindeutig am Markt vorbei", kritisierte die Telekom. Es habe überhaupt keinen Grund gegeben, an den Preisen für Vorleistungsprodukte zu drehen. Der Marktführer hatte sich für eine Beibehaltung der bisherigen Interconnection-Tarife eingesetzt. Das Unternehmen behalte sich vor, rechtliche Schritte einzuleiten.
Auch der Verband der Stadtnetzbetreiber rügte die Entscheidung: Die Absenkung der Tarife schade dem Wettbewerb, erklärte der BREKO in Bonn. "Als Ausgleich für die Fehlentscheidung ist eine Festlegung von deutlich höheren Entgelten zu Gunsten der regionalen und lokalen Carrier unumgänglich", forderte der Geschäftsführer Rainer Lüddemann. Die Stadtnetzbetreiber beziehen einen nicht unerheblichen Anteil ihres Umsatzes aus den Entgelten für die Durchleitung von Fremdverkehr durch ihr eigenes Netz.
Dagegen sprach der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten VATM von einem "Schritt in die richtige Richtung". Für die Wettbewerber seien noch höhere Preissenkungen nötig gewesen, sagte Geschäftsführer Jürgen Grützner auf Anfrage.
Vor zwei Jahren hatte die Regulierungsbehörde die Preise für die Netzzusammenschaltung um 14 Prozent gesenkt. Diesmal seien die Abschläge geringer ausgefallen, weil sich Deutschland den effizientesten Ländern Europas angenähert habe, hiess es.