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Nokia 8 im Test: Nokia-Neuling auf Erfolgskurs

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg – Das Nokia 8 ist das aktuelle Flaggschiff der neuen Android-Smartphones aus Finnland und bietet unter anderem die Möglichkeit, mit Haupt- und Frontkamera gleichzeitig Fotos und Videos aufzunehmen. Weshalb Nokias Mega-Kracher selbst Samsungs Topmodellen Angst einjagen sollte, erfahren Sie im Test.

Nokia arbeitet sich so langsam nach oben auf der Preistreppe: Die Modelle 3, 5 und 6 sind ihrer Wertigkeit nach nummeriert und kosten dementsprechend auch jeweils etwas mehr. Nun ist das Nokia 8 im Handel angekommen, welches sich ebenfalls an diese Systematik hält. Es handelt sich also um das derzeitige Spitzenmodell der Finnen, und mit einer Preisempfehlung von 579 Euro ist es auch das bislang teuerste.

Hauptmerkmal des Nokia 8 ist die zusammen mit Zeiss entwickelte Dual-Kamera auf der Rückseite: Je eine Linse ist für farbige und monochrome Fotos zuständig. Der Clou aber ist, dass man Fotos wie auch Videos mit Haupt- und Frontkamera gleichzeitig aufnehmen kann, wobei sich der Bildschirm vertikal teilt. Auf diese Weise können Nutzer sowohl das Motiv als auch sich selbst aufnehmen. Ungewöhnlich ist zudem, dass neben der Rück- auch die Frontkamera Videos in 4K aufzeichnen kann. Im Test erwies sich das Nokia 8 gleich in mehreren Disziplinen als überragend und pirscht sich damit sogar an die derzeitigen Spitzenreiter von Samsung heran. Können die Finnen den Koreanern die Pole-Position abringen?

Design

In Bezug auf das Design gibt es zwei sehr unterschiedliche Varianten des Nokia 8: Die Modelle in „Tempered Blue“ und „Tempered Steel“, oder auf gut Deutsch in Blau und Silber, weisen einen metallischen, matten Look auf. Kein Wunder: Das Nokia 8 steckt in einem Aluminium-Unibody. Gänzlich anders wirken die Modelle „Polished Blue“ und „Polished Copper“, die einen Rücken aus Glas zu haben scheinen. Doch dieser Schein trügt, denn die Finnen polieren das Metall zehn Mal, bis es diesen gläsernen Look bekommt. Die Bearbeitung eines jeden Korpus soll 20 Stunden und 40 Prozesse erfordern. Das „Copper“-Modell sieht dadurch ein bisschen aus wie ein 7,8 Millimeter dünner Goldbarren – ein toller Effekt!

Verarbeitung

Käufer sollten Sorgfalt im Umgang mit dem Nokia 8 trotzdem walten lassen. Denn beide Designvarianten, also sowohl die „Tempered“- als auch die „Polished“-Modelle, können zerkratzen, allein die Front aus Gorilla-Glas 5 ist kratzfest. Hinzu kommt, dass Ober- und Unterkante aus Kunststoff bestehen – erkennbar aufgrund ihrer anderen Farbe, je nach Licht mehr oder weniger deutlich. Diese dienen als Durchlass für die Antennensignale, wofür sich die Positionen ideal eignen. Das dürfte einer der Gründe für den exzellenten SAR-Wert von gerade einmal 0,22 Watt pro Kilogramm am Kopf sein. Zum Vergleich: Das iPhone 8 beispielsweise bringt es auf 1,19 Watt. Da merkt man, dass auch das neue Nokia-Unternehmen namens HMD Global reichlich Know-how an Bord hat: Form und Funktion sind in perfekter Harmonie. Äußerst gelungen! Aber auch die günstigeren Smartphones Nokia 3, Nokia 5 und Nokia 6 und liegen zwischen 0,32 und 0,49 Watt: Offenbar liegt darauf ein Augenmerk bei der Entwicklung. Doch zurück zur Verarbeitung: Im Verwindungstest erweist sich das Nokia 8 als enorm stabil: Da bewegt sich so gut wie gar nichts. Dieses Smartphone sollte daher im Alltag einiges einstecken können. Top!

Display

Die Mattscheibe des Kandidaten misst 5,29 Zoll oder 134 Millimeter in der Diagonale und ist damit ein Stückchen kleiner als jene des Nokia 6 mit seinen 5,46 Zoll respektive 139 Millimetern. Das macht in der Fläche ein Minus von lediglich sechs Prozent, was unterm Strich aber nicht signifikant ist.

Anders sieht es da schon bei der Auflösung aus, die von 1080 × 1920 auf 1440 × 2560 Pixel kletterte. Damit erzielt das Nokia 8 eine Schärfe von satten 478 Pixel pro Quadratmillimeter (555 ppi): 63 Prozent mehr als der Durchschnitt aller in den letzten 24 Monaten getesteten Smartphones. Das Nokia 6 rangiert im Vergleich mit 252 Pixel pro Quadratmillimeter (403 ppi) 14 Prozent unter dem Mittel. Das soll zwar nicht heißen, das Panel des Nokia 6 sei unscharf, denn grundsätzlich reicht auch dessen Pixeldichte vollauf aus. Doch wer sein Mobiltelefon regelmäßig multimedial nutzt, will meist mehr, denn die Unterschiede in der Auflösung erkennt auch das menschliche Auge, grob vergleichbar mit dem Unterschied zwischen DVD und Blu-Ray: Einen Film genießen kann man auch von der günstigeren DVD, doch Fans wollen die bestmögliche Bildqualität und sind daher auch bereit, den Aufpreis für die Blu-Ray zu zahlen. Ähnlich verhält es sich bei Mobiltelefonen mit Auflösungen jenseits von Full HD.

Auch die weiteren Merkmale des Displays gefallen erstklassig: Dank Dual-Domain-IPS kann sich die Blickwinkelstabilität sehen lassen. Und in hellen Umgebungen kommt die Beleuchtung auf sage und schreibe 686 Candela pro Quadratmeter: Damit strahlt das Panel des Nokia 8 glatte 40 Prozent heller als für LCDs üblich. Platz 4! Der Schachbretttest ergibt einen Kontrast von 1:1.651, das sind sogar 43 Prozent mehr als im Schnitt. Mit anderen Worten: Das Nokia 8 verfügt über einen der besten Bildschirme am Markt.

Prozessor

Als Rechen-Chip kommt der Snapdragon 835 zum Einsatz, das derzeitige Topmodell aus dem Hause Qualcomm, das zum Beispiel auch im HTC U 11 oder Sony Xperia XZ Premium steckt. Unterstützt wird der Prozessor vom ebenfalls mächtigen Grafikmodul Adreno 540 sowie von properen 4 Gigabyte Arbeitsspeicher. Dieses Gespann erzielt in der Gesamtwertung von mehr als 50 Einzelwerten aus 15 verschiedenen Benchmarks ein Ergebnis, das 82 Prozent über dem derzeitigen Mittelwert rangiert. Der Proband rechnet also fast doppelt so schnell wie die durchschnittliche Konkurrenz. Damit platziert sich das Nokia 8 auch in den Top Ten der schnellsten Smartphones. Rechnet man die vier iPhones darin ab, gehört der Finne sogar zu den fünf stärksten Android-Telefonen aktuell.

Ambitionierte Gamer dürften da wohl feuchte Finger bekommen, gerade im Zusammenspiel mit dem hervorragenden Display des Nokia 8. Zu Recht: Beim grafisch höchst anspruchsvollen Game „Dead Trigger 2“ bringt es der Kandidat auf einen Durchschnitt von exzellenten 59 von maximal möglichen 60 Bildern pro Sekunde! Selbst Kracher wie das Samsung Galaxy S8 schaffen hier „nur“ 45. Hinzu kommt eine Stabilität von 99 Prozent, es werden also nahezu sämtliche Frames mit 59 Bildern pro Sekunde ausgeliefert. Derlei konnte bislang nur besagtes Sony Xperia XZ Premium von sich behaupten, welches denselben Prozessor intus hat. Für Gamer mit höchsten Ansprüchen kann es derzeit nur eines dieser beiden Smartphones sein.

Akku

Und es gibt noch mehr gute Nachrichten: Der fest verbaute Stromspeicher mit einer Kapazität von 3.090 Milliamperestunden brachte es im Laufzeittest bei der Videowiedergabe mit auf 200 Candela pro Quadratmeter gedimmtem Display auf fantastische 792 Minuten: 48 Prozent länger als im Mittel. Damit kommen selbst Intensivnutzer gut durch den Tag. Normalnutzer werden vermutlich zwei, wenn nicht gar drei Tage überbrücken können, ohne nachladen zu müssen. Mit diesem Resultat steigt der Kandidat auf Rang 3 ein. Länger halten nur noch das Motorola Moto Z Play (819 Minuten) sowie das Lenovo P2 (1048 Minuten) durch, beide sind aber mit einem erheblich schwächeren Prozessor ausgestattet. Die Kombination aus grandiosem Display, bärenstarkem Prozessor und guter Laufzeit findet sich so allein beim Nokia 8. Selbst das Samsung Galaxy S8 (671 Minuten, 25 Prozent über Durchschnitt) muss sich in puncto Akku geschlagen geben, nur das Samsung Galaxy S8+ (752 Minuten, 40 Prozent über Durchschnitt) kann da mithalten. Das OnePlus 5 glänzt zwar ebenfalls mit dem Snapdragon 835 und 733 Minuten Laufzeit (37% über Durchschnitt), verfügt aber über eine Mattscheibe mit „nur“ 1080 × 1920 Pixel. Gleiches gilt für das Huawei P10 (698 Minuten, 30 Prozent über Durchschnitt).

Ladezeiten

Das beiliegende Netzteil liefert bis zu 18 Watt, was für ein Mobiltelefon viel ist. Dementsprechend fix ist die Kraftzelle aufgeladen: Der zuvor vollständig entladene Akku erreicht nach 15 Minuten wieder 24 Prozent, nach 30 Minuten sind es 46 Prozent und nach einer Stunde 72 Prozent. Für die volle Ladung benötigt der Kandidat 116 Minuten, was im Verhältnis zur Akkukapazität immerhin 9 Prozent schneller ist als üblich. Bei 18 Watt würde man eigentlich einen deutlich besseren Wert erwarten, doch vermutlich legen die Entwickler auf schonendes Laden Wert, denn allzu schnelles Betanken kann den Stromspeicher bekanntlich bis zu fünfmal schneller abnutzen als ohnehin; für Details hierzu siehe den Test des Sony Xperia X.

Speicher

Auch in Sachen Speicher lässt sich das Nokia 8 nicht lumpen: Stramme 64 Gigabyte sind intern verbaut, von denen 48,4 Gigabyte frei verfügbar sind. Dank nativem Android ohne eigene Nutzeroberfläche oder nervige Apps von Drittanbietern ist das ein gutes Brutto-Netto-Verhältnis. Vor allem angesichts eines Straßenpreises von jetzt zum Start um die 549 Euro: Kunden bekommen damit 35 Prozent mehr Netto-Gedächtnis als für diesen Preis üblich. Erweitern lässt sich die Ablage mittels Micro-SD-Karten, offiziell bis maximal 256 Gigabyte. Alternativ kann eine zweite Nano-SIM eingelegt werden, die Software unterstützt auch hierzulande Dual-SIM.

Funk

In LTE-Netzen können Daten dank des im Snapdragon-Chip integrierten Modems zwar theoretisch mit bis zu 1 Gigabit empfangen werden, offiziell gibt Nokia aber ein Maximum von 450 Megabit pro Sekunde an. Darüber hinaus sind WLAN ac, Bluetooth 5.0 und NFC an Bord. Am USB-C-Anschluss wird ebenfalls der aktuelle und schnelle Standard USB 3.1 unterstützt. In Wasser untertauchen sollte das Nokia 8 zwar nicht, es ist aber geschützt vor Staub und Spritzwasser nach IP 54.

Kamera

Alleinstellungsmerkmal der Kamera ist die „Bothie“-Funktion, die also nicht nur Selfies aufnimmt, sondern gleichzeitig mit der rückwärtigen Linse das Gegenüber einfängt. Das funktioniert nicht nur bei Fotos, sondern auch bei Videos: Auf diese Weise kann man zum Beispiel schnell und einfach seine Umgebung filmen und gleichzeitig sich selbst während man die Situation kommentiert. Das stellt einen praktischen Mehrwert dar. Dementsprechend sind auch beide Kameras gleich gewichtet und schießen Fotos mit jeweils rund 13 Megapixel. Videos können mit maximal 4K (3840 × 2160 Pixel) aufgezeichnet werden – auch auf der Front! Im Bothie-Modus klappt das allerdings „nur“ in Full HD, also mit 1920 × 1080 Pixel, was aber völlig ausreichend ist. Zudem sollen sowohl Haupt- als auch Frontkamera über hochwertige Objektive von Zeiss verfügen, der Blendenwert beträgt auf beiden Seiten f 2,0. Das ist zwar gut, aber nicht top. Auch die Größe der Pixel auf dem Fotosensor ist mit 1,12 Mikrometer identisch. Einen optischen Stabilisator trifft man allerdings allein in der Hauptkamera an, bei Videoaufnahmen kann also das Frontmotiv stärker wackeln als der Gegenschuss von der Rückseite.

Frontkamera

Auf der Vorderseite gönnt sich das Nokia 8 zudem einen Autofokus mit Phasenabgleich, was keineswegs üblich ist. Normalerweise setzen Hersteller hier nämlich auf eine fest eingestellte Schärfe mit der Begründung, dass bei Selfies ja in der Regel die Entfernung eine Armeslänge beträgt. Doch im Zeitalter von Selfie-Stangen geht diese Rechnung nicht mehr auf, weshalb auch auf der Front ein Autofokus durchaus sinnvoll ist. Allerdings kann die Qualität der Selfies des Nokia 8 trotz allem nicht zur Gänze überzeugen: Einige Fotos im Test waren nicht hundertprozentig scharf. Möglicherweise hätte Nokia aber auch der Frontkamera einen optischen Stabilisator spendieren sollen. Doch auch damit kann man prima leben, denn Selfies gelingen mit dem Nokia 8 besser als mit dem Gros der Smartphones.

Hauptkamera

Die rückwärtige Optik besteht ihrerseits aus zwei Linsen: einer für farbige und einer für monochrome Fotos. Letzterer Sensor soll für mehr Schärfe und Kontraste sorgen, ersterer verfügt über den erwähnten optischen Stabilisator. Auf Wunsch können Anwender direkt auf den Schwarz-Weiß-Sensor zugreifen und monochrome Aufnahmen anfertigen. Die Schärfe der Schnappschüsse ist prima, sogar in den Ecken – aber nicht wirklich knackig. Das liegt unter anderem an der suboptimalen Detailtreue: Besonders kleinteilige Regionen des Motivs verwaschen ein wenig. Das macht sich aber erst bemerkbar, wenn man das Bild stärker vergrößert oder auf einem großen Display wie einem Fernseher betrachtet, weshalb die meisten Interessenten mit den Ergebnissen vollauf zufrieden sein dürften. Fakt ist dennoch, dass hier noch ein ganzes Stück Luft nach oben herrscht.

Aufgewertet wird der Gesamteindruck vom vergleichsweise dezenten Bildrauschen sogar bei schlechten Lichtbedingungen. Gänzlich verschont davon bleiben die Fotos des Probanden zwar nicht, doch das sieht insgesamt gut aus für ein Smartphone. Der rückwärtige zweifarbige LED-Blitz liefert etwas dünne 48 Lux, weshalb längere Belichtungszeiten von bis zu einer elftel Sekunde erforderlich werden, die Resultate können sich aber dank des optischen Stabilisators in aller Regel trotzdem sehen lassen. Unterm Strich steht daher ein glattes „Gut“. Die Fotoqualität stellt mithin keinen Grund dar, vom geplanten Kauf des Nokia 8 Abstand zu nehmen, auch wenn sie für ein Flaggschiff besser sein sollte.

Video

Schon in Full HD ist die Schärfe der Clips klasse, doch wie schon bei den Fotos beobachtet, lässt die Detailtreue zu wünschen übrig. Belichtung, Kontraste und Farben gefallen indes. In 4K bessert sich die Lage naturgemäß, doch selbst hier können die Details nicht so recht überzeugen. Hinzu kommt, dass der Autofokus gelegentlich pumpt. Nicht sonderlich oft, doch einmal im Test startete eine Videoaufnahme mit permanent nachziehendem Scharfsteller, was erst nach einem kurzen Schwenk, also einer Veränderung des Motivs, aufhörte. Die Kamera-Software des Nokia 8 wirkt daher nicht wirklich final. Dieser Eindruck verstärkt sich durch den optischen Stabilisator, der seinen Job nicht bestmöglich erledigt: Teilweise flattert das Bild am linken und rechten Rand, was das Zusehen unangenehm macht. Das reicht nur für ein knappes „Ausreichend“ in der Videowertung.

Kamera-App

Die Bedienung der Kamera gestaltet sich dank übersichtlicher Oberfläche als einfach. Sie wäre noch besser, wenn es zwei getrennte Auslöser für Fotos und Videos gäbe – denn das Umschalten zwischen den beiden Modi kostet unnötig Zeit, zumal dies auch nicht durch eine Wischbewegung funktioniert, wie es heutzutage bei vielen Herstellern anzutreffen ist. Das hat aber durchaus auch einen Vorteil, nämlich, dass es nicht zu unbeabsichtigten Aktionen kommt. Auf Zuverlässigkeit getrimmt ist zudem der Einstieg in die Kamera-Einstellungen: Bei etlichen anderen Smartphones erfolgt der nämlich ebenfalls über eine Wischbewegung, was dann im Querformat aufgrund der am Rand des Suchers sitzenden Options-Icons nicht immer einwandfrei klappt. Nokia setzt daher auf das klassische „Hamburger“-Icon mit den drei horizontalen Linien: Ein Tipp, und die Einstellungen sind verlässlich da. Moniert werden muss allerdings, dass das Öffnen der Einstellungen den Foto-Modus aktiviert. Wer also ein Video aufnimmt, dann beispielsweise die Auflösung ändert und die Einstellungen wieder verlässt, muss zuerst wieder vom Foto- in den Video-Modus wechseln. Das ist zwar ungeschickt gelöst, aber kein Beinbruch.

Ein Bug dürfte der Umstand sein, dass nach selektiertem Monochrom-Foto auch die Videos in Schwarz-Weiß aufgenommen werden. Das könnte zwar ein durchaus nützliches Feature für Videokünstler sein; nur dann fehlt im Video-Modus die Option zur Auswahl des Sensors (farbig, schwarz-weiß, beide). So oder so passt die jetzige Nutzerführung da nicht so ganz.

Audio

Am Kopfhörerausgang und dem Referenz-Headset, den Ultimate Ears Reference Monitors, erzeugt das Nokia 8 einen sehr kräftigen Sound. Harmonisch, ausgewogen, natürlich: Das überzeugt auf Anhieb! Im direkten Vergleich mit der Referenz, dem Samsung Galaxy Note 4, muss man schon sehr genau hinhören, um Unterschiede zu erkennen. Doch sie sind da: Während das Samsung eine winzig kleine Spur präsentere Höhen aufweist, tönen die Bässe beim Nokia einen minimalen Hauch voluminöser, druckvoller – für Musikliebhaber genau die richtige Wahl. Deshalb schließt das Nokia 8 die Audio-Wertung mit demselben Punktestand wie das Note 4 ab, nämlich mit einem „Sehr gut“ mit Sternchen. Aus der Riege aller getesteten Smartphones der letzten 24 Monate kann da nur noch das LG G6 mithalten.

Bedienung

Die Bedienung des Nokia 8 gestaltet sich dank nativem Android 7.1.1 ebenso wie bei den Schwestermodellen Nokia 6, 5 und 3. Einzig die App „Support“ spielt Nokia zusätzlich zu den Android-Anwendungen auf. Hier finden Anwender das Benutzerhandbuch, den Garantiestatus, das nächste Care-Center, Antworten auf häufig gestellte Fragen und können zudem in den Community-Foren stöbern sowie mit dem Support chatten. Alles nichts Neues, aber der einfache und direkte Zugang zu all diesen Tools über eine zentrale Schnittstelle ist dennoch eine gute Idee.

Wie bei allen Smartphones mit jungfräulichem Android sei aber angemerkt, dass das reine Betriebssystem nicht unbedingt in allen Belangen das komfortabelste ist: Nicht umsonst setzen viele Hersteller auf eigene Nutzeroberflächen mit zusätzlichen Komfort-Features. Als lediglich ein Beispiel sei genannt, dass sich alle geöffneten Apps im Taskmanager nur dann mit einem Klick schließen lassen, wenn man in der dortigen Karussell-Ansicht ganz nach oben scrollt. Im Gegenzug bieten Telefone mit nativem Android den Vorteil, dass die monatlichen Sicherheits-Patches von Google zügig an die Kunden durchgereicht werden können, weil nur vergleichsweise geringe Anpassungen vorgenommen werden müssen. Da tun sich Hersteller mit eigener Nutzeroberfläche weitaus schwerer, weshalb Nutzer solcher Smartphones meist lange auf Updates warten müssen. Nokia hingegen peilt an, die Patches binnen zwei Wochen nach Erscheinen auszuliefern. Nach bisherigen Erfahrungen scheint diese Größenordnung auch wirklich halbwegs eingehalten zu werden. Vorbildlich!

Fazit

Das Nokia 8 überrascht im Test mit sensationellen Ergebnissen gleich in mehreren Disziplinen. So gehört das 5,3 Zoll große, hochauflösende und superhelle IPS-Display zu den besten am Markt. Auch der Snapdragon 835, gestärkt durch 4 Gigabyte Arbeitsspeicher, erreicht Bestwerte: Mit 82 Prozent mehr Leistung im Schnitt gehört der Finne zu den derzeit fünf rechenstärksten Mobiltelefonen mit Android. Vor allen Dingen aber hält der Akku richtig lange durch, 48 Prozent länger als üblich; bei lediglich zwei Smartphones gehen die Lichter noch später aus. Diese Kombination aus erstklassigem Display, Prozessor und Akku-Ergebnis findet sich höchst selten, allein das Samsung Galaxy S8+ kann da mithalten. Zwar schneiden auch das OnePlus 5 und Huawei P10 in Sachen Akku gut ab (aber nicht ganz so gut wie das Nokia 8) und auch deren Prozessoren spielen auf dem Niveau des Nokia 8 (das OnePlus 5 sogar noch eine Spur darüber), doch lösen die Bildschirme dieser beiden nur in Full HD auf. Das reicht im Normalfall vollauf aus, aber anspruchsvolle Multimedia-Fans werden die höhere Schärfe von Nokia 8 und Galaxy S8+ bevorzugen.

Allen genannten Konkurrenten ist das Nokia 8 in einem zusätzlichen Punkt überlegen: Die Klangqualität am Kopfhörerausgang schneidet – punktgleich mit dem LG G6 und der Referenz Samsung Galaxy Note 4 – mit dem aktuellen Bestwert ab! Hinzu kommen satte 64 (netto: 48) Gigabyte erweiterbarer Speicher, superschnelles LTE, WLAN ac, Bluetooth 5.0, NFC und ein rekordverdächtig niedriger Strahlungswert. Dazu gesellen sich natives Android 7.1.1, ein Fingerabdrucksensor auf der Front und ein wertiges, ansprechendes Design – was will man mehr?

Die Antwort ist eindeutig: Eine bessere Kamera! Denn trotz der wirklich praktischen „Bothie“-Funktion mit Aufnahmen von Front- und Hauptkamera gleichzeitig geraten Fotos nicht wirklich knackig scharf, dafür müssten die Details besser erhalten bleiben. Das gibt „nur“ ein „Gut“. Achillesferse des Nokia 8 sind vor allem die Videos: Selbst in 4K bleiben auch hier die Details suboptimal, der Autofokus pumpt gelegentlich oder sucht lange nach der rechten Einstellung, und der optische Stabilisator flattert mitunter. Daher erzielen die Videos nur ein knappes „Ausreichend“.

Das ist umso ärgerlicher, als dass das Nokia 8 mit einer besseren Kamera beinahe mit dem aktuellen Spitzenreiter der Charts gleichgezogen hätte, dem Samsung Galaxy Note 8. Und das bei einem Straßenpreis von derzeit 549 statt 829 Euro! Das Nokia 8 hätte mit einer besseren Kamera so richtig abgeräumt. Schwarzärgern wäre für die Verantwortlichen daher die einzig angemessene Reaktion.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber mitnichten, dass man den Finnen nicht kaufen könnte: Wer ohnehin nicht sonderlich an Videos interessiert ist und bei der Fotoqualität nicht ganz so genau hinsieht, wird mit dem Nokia 8 rundum glücklich sein, denn in allen anderen Belangen ist es ja top und schon jetzt zum Start vergleichsweise günstig.