Mobilfunker melden LTE-Versorgungsstand
Stand: 10.01.2020
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Die Bundesnetzagentur hat bekannt gegeben, welche Erfüllungswerte die drei Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefonica beim LTE-Ausbau (4G) erreicht haben. Schon jetzt ist klar: Es gibt noch Lücken.
Die Netzbetreiber hatten die Vorgabe, bis Jahresende 2019 zu melden, wie weit sie beim LTE-Ausbau vorangekommen sind. Aufgrund der Auktion im Jahre 2015 waren spezifische Auflagen zu erfüllen: Ab dem 1. Januar 2020 sollten 98 Prozent der Haushalte bundesweit und 97 Prozent der Haushalte je Bundesland mit einem Mindest-Speed von 50 MBit/s pro Antennensektor versorgt sein – darüber hinaus sollten auch die Hauptverkehrswege vollständig abgedeckt sein.
Gerichtsverfahren sind weiterhin anhängig
Letzteres sei nach Angaben der Netzbetreiber zum Jahresende nicht vollständig erreicht worden. Begründet wurden die Verzögerungen mit externen Einflüssen wie fehlender Vermietungsbereitschaft an potenziellen Standorten, fehlenden Baugenehmigungen sowie außerdem Auflagen in den Bereichen Denkmal-, Natur- und Umweltschutz. Zudem hätten Telekom & Co. noch einmal darauf hingewiesen, dass weiterhin "unterschiedliche Rechtsansichten zum Inhalt der Versorgungsauflage" bestünden. Diese seien Gegenstand laufender Gerichtsverfahren.
Telefonica hinkt deutlich hinterher
Telefonica habe überdies "unternehmensspezifische Besonderheiten" vorgetragen, die ebenfalls zu Verzögerungen beim Ausbau geführt hätten. Durch weitere 7.600 Standorte sollen, so das Unternehmen, die Versorgungsauflagen noch in diesem Jahr erfüllt werden. Bislang meldet Telefonica bundesweit nur rund 84 Prozent Erfüllung, Telekom und Vodafone hingegen über 98 Prozent. Einschränkend stellt die Netzagentur fest, dass die Frequenzen im Bereich 700 MHz, die vom Rundfunk zu räumen waren, erst seit Mitte vergangenen Jahres vollständig zur Verfügung gestanden hätten. Seitdem hätten die Mobilfunker das Ausbautempo spürbar erhöht.
Netzagentur kündigt Kontrollen an
Netzagentur-Präsident Jochen Homann hat angekündigt, die Angaben der Netzbetreiber zu prüfen und in jedem Bundesland eigene Messungen durchführen zu wollen: "Wir setzen alles daran, dass die Unternehmen von uns ermittelte Defizite bei der Erfüllung unserer Auflagen zügig beheben", so Homann. Behördliche Sanktionen seien nicht ausgeschlossen.