Hochwasser: Telekom schaltete Telefonleitungen ohne Vorwarnung ab [Update]
Stand: 20.08.2002
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Neuhaus/Elbe (dpa/lni) - Wegen des Abschaltens des Telefonnetzes im niedersächsischen Hochwassergebiet an der Elbe hat sich die Deutsche Telekom massiven Ärger eingehandelt. Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) sprach am Dienstag von einem "unvorstellbaren Vorgang" und intervenierte beim Vorstand des Unternehmens. Dieser habe zugesagt, dass die Festnetzanschlüsse mit sofortiger Wirkung wieder hergestellt seien. Am späten Nachmittag funktionierten die Telefone allerdings noch immer nicht.
Ein Telekom-Sprecher in Bonn wies die Darstellung zurück. Die Krisenstäbe seien über den Abbau der Anlage informiert worden. Bei der Entscheidung habe sich die Telekom ausserdem auf die Informationen aus den Krisenstäben verlassen müssen. Im Fall einer Überflutung wäre auf Grund der Besonderheit der Technik in dem betroffenen Gebiet das Netz für mehrere Wochen ausgefallen.
Gabriel meinte zu dem Vorfall, die betroffenen Menschen müssten den Eindruck gewinnen, sie seien "aufgegeben" worden. "Das ist eine psychologische Situation, die wir nicht gebrauchen können."