An Weihnachten steigt die Gefahr der Wohnungsbrände
Stand: 23.12.2019
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Für viele Menschen gehören Kerzen zu einem gemütlichen und festlichen Weihnachten einfach dazu. Doch offenes Feuer birgt nicht zu unterschätzende Gefahren. Mit diesen Tipps feiern Sie Weihnachten sicher.
Mehr Wohnungsbrände zur Weihnachtszeit
In der Weihnachtszeit liegen die Feuerschäden um rund 50 Prozent höher als in den Frühjahrs- oder Herbstmonaten. So gab es zum Ende des Jahres 2018 rund 10.000 Wohnungsbrände, die einen Gesamtschaden von 31 Mio. Euro verursachten, berichtet der TÜV-Verband (VdTÜV). "Verbraucher sollten die Gefahrenquellen kennen und unbedingt Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um entspannt feiern zu können", sagt Dr. Hermann Dinkler, Brand- und Explosionsschutzexperte beim TÜV-Verband.
Kerzen nur unter Aufsicht brennen lassen
Besondere Gefahr geht von offenen Flammen aus, wie zum Beispiel von Kerzen. "Echte Kerzen dürfen niemals unbeaufsichtigt brennen", sagt Dinkler. "Sobald alle Personen den Raum verlassen oder sich vom Weihnachtsbaum abwenden, müssen die Kerzen unbedingt gelöscht werden." Kerzen gehören außerdem in standfeste und nicht brennbare Halterungen.
Am Baum müssen die Kerzen sorgfältig verteilt werden. Brennende Kerzen müssen sich immer in sicherem Abstand zu entzündbarem Material wie Zweigen, Gardinen oder dem Baumschmuck befinden. Außerdem dürfen sie nicht in Zugluft stehen, da dadurch die Kerzen flackern und Funken fliegen.
Auf sicheren Baumständer achten
Das GS-Zeichen verrät geprüfte Qualität beim Weihnachtsbaumständer. Ein guter Christbaumständer sollte vor allem für genügend Stabilität sorgen. Insbesondere bei echten Kerzen ist Standfestigkeit ein absolutes Muss. Die Ständer versorgen den Weihnachtsbaum außerdem mit Wasser. "Je trockener ein Baum ist, umso schneller steht er in Flammen", erläutert Dinkler. "Fehlende Feuchtigkeit wirkt wie ein Brandbeschleuniger." Deshalb muss der Ständer über einen ausreichenden Wasserspeicher verfügen und regelmäßig befüllt werden.
Bei Teelichtern auf Mindestabstand achten
Auch Teelichter sorgen häufig für weihnachtliche Stimmung. Doch Vorsicht: wenn viele Teelichter zu dicht auf einer Fläche aufgestellt werden, steigt die Brandgefahr. Durch die entstehende Hitze kann der Siedepunkt des Paraffins auch außerhalb des Dochtes überschritten werden und die entstehenden Dämpfe in Brand geraten. Daher sollte zwischen den Teelichtern unbedingt ein Mindestabstand von drei Zentimetern eingehalten werden. Besser ist ein noch größerer Abstand.
"Grundsätzlich gilt: Überall, wo mit offenem Feuer hantiert wird, muss man besonders sorgfältig sein", sagt Dinkler. So dürfen sich auch Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe brennender Kerzen aufhalten, Streichhölzer und Feuerzeuge gehören außerhalb ihrer Reichweite.
Brandrisiko Elektrik
Eine elektrische Beleuchtung ist grundlegend eine sichere Alternative zu Kerzen. Doch auch hier sollte man Sicherheitsregeln beherzigen. So sollten die Kabel auf Brüche untersucht und defekte Leuchtmittel ausgetauscht werden.
"Bereits beim Kauf von Weihnachtsdekoration empfehlen wir dringend, auf die Qualität der Produkte zu achten", sagt Dinkler. "Besonders beim Online-Käufen sollte der Shop in jedem Fall seriös sein und die Ware den europäischen Sicherheitsanforderungen entsprechen." Elektrische Geräte sollten daher ein Prüfzeichen nach den VDE-Bestimmungen tragen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, achtet zusätzlich auf das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit.
Tipps für den Ernstfall
Grundsätzlich sollte jede Wohnung und jedes Haus mit Rauchwarnmeldern ausgestattet sein. Für den Notfall sollte ein Feuerlöscher und Löschspray bereitstehen. Damit im Ernstfall keine Zeit verloren geht, liest man besser die Bedienungsanleitung des Feuerlöschers schon vorher aufmerksam durch. Auch eine luftdichte Decke kann beim Löschen eines Feuers helfen.
Lässt sich das Feuer nicht löschen, heißt es, sich in Sicherheit zu bringen:
- Schließen Sie Fenster und Türen
- Verlassen Sie die Wohnung
- Rufen Sie die Feuerwehr über die 112
- Alarmieren Sie die Nachbarn, helfen Sie Kindern und körperlich beeinträchtigten Menschen