Werbung mit Frustfaktor: Aufdringliche Layer Ads und Pop-ups im Web
Stand: 28.03.2007
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Berlin/Bonn/Darmstadt (dpa) - Online-Werbung ist auf Wachstumskurs. Meist begegnet sie Internetnutzern in Form von Grafiken, als Animation und neuerdings auch als Werbefilmchen. Für viele Firmen ist Online-Werbung interessant, weil ihre Wirkung auf Verbraucher über die Klickrate gut gemessen werden kann. Verbraucher wiederum profitieren in Form von kostenfreien oder günstigen Internetangeboten. Dennoch sind viele Surfer nicht gut auf Online-Werbung zu sprechen. Denn nicht immer kommt sie als unterhaltsames Filmchen oder lustige Animation einer seriösen Firma daher.
Pop-ups, also Fenster, die plötzlich im Internet-Browser aufspringen und zumeist Werbung zeigen, haben in der Vergangenheit viele Nutzer geärgert. Darauf haben die Hersteller von Browsern wie Internet Explorer, Firefox oder Opera reagiert. Die neuesten Versionen dieser Programme sind mit einem Pop-up-Blocker ausgestattet. Er findet sich beim Explorer unter dem Menüpunkt "Extras". Bei Firefox muss "Extras", "Einstellungen" und "Inhalt" aufgerufen werden. Normalerweise sind die Blocker eingeschaltet.
Das Problem der Pop-ups ist damit weitgehend gelöst. Dafür haben neue Technologien Einzug auf Internet-Seiten gehalten, die sich nicht so einfach blockieren lassen. Da sind zum einen so genannte Hover Ads. Mit grafischen Mittel simulieren sie ein eigenes Fenster. Sie schweben über der Bildschirmfläche, die der Internetnutzer eigentlich betrachten will. Oft werden sie erst vom Mauszeiger des Internetnutzers aktiviert. Weil sie den Inhalt der besuchten Seite verdecken, verleitet das viele Webseitenbesucher, auf sie zu klicken.
Eine weitere Form sind so genannte Layer Ads. Auch sie sind durch Pop-up-Blocker nicht zu stoppen. Sie verdecken ebenfalls die aufgerufene Webseite, sind aber mit einem Zeitlimit versehen. Nach einigen Sekunden kommt der Surfer an den gewünschten Inhalt heran.
"Diese Techniken öffnen Betrügern Tür und Tor", warnt Thomas Caspers vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Neben seriösen Seitenbetreibern, von denen Internetnutzer in der Regel nichts zu befürchten haben, gebe es auch zahlreiche betrügerische Internetangebote. Mit Meldungen, die aussehen als kämen sie vom Betriebssystem oder vom Virenscanner, könnten Nutzer dazu animiert werden, Schadprogramme herunterzuladen oder mit Viren präparierte Internetseiten zu besuchen. Ebenso könnten auch Eingabefenster von Internetbanken simuliert werden.
Voraussetzung, dass solche Animationen im Browser ausgeführt werden können, ist JavaScript. Auch Funktionen, wie zum Beispiel Online-Rechtschreibprüfungen oder Drag- und Drop-Möglichkeiten auf Webseiten, werden über Javascript gesteuert. Eine Möglichkeit, die Kontrolle über diese Scripte zu bekommen, bietet das kostenlose Add-on "NoScript", das für den Firefox-Browser heruntergeladen werden kann. Über die Menüpunkte "Extras", "Add-ons" und "Erweiterungen herunterladen" kann es angeklickt und installiert werden.
Man bekommt anschließend angezeigt, ob eine Seite Scripte verwendet, und könne die Funktionen einzeln frei geben oder blockieren, sagt BSI-Experte Caspers. "Die Funktion sollte eigentlich fest im Browser implementiert sein." Ohne Erweiterung böten die Browser keine geeignete Möglichkeit, JavaScript zeitlich begrenzt und nach Bedarf auf Webseiten zu blockieren oder zuzulassen.
Die Pop-up-Blocker haben die Online-Vermarktung der Werbung verändert. "Pop-ups werden inzwischen praktisch gar nicht mehr gebucht", sagt Paul Mudter. Er ist Geschäftsführer des Online-Vermarkters InteractiveMedia in Darmstadt und Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises im BVDW. Der Trend gehe weg von aufdringlichen Formaten hin zu Werbeformen, die dem Nutzer einen Mehrwert neben der eigentlichen Werbebotschaft bieten. Dazu zählten Themen-Specials und Gewinnspiele, aber auch Abstimmungen oder Blogs.
Ob nun aufdringlich oder eher unterhaltsam - Internet-Surfer müssen künftig auf mehr Werbung gefasst sein. "Online-Werbung wird w