Telekom: Breitband flächendeckend bis 2012
Stand: 09.09.2006
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Hamburg (AFP) - Die Deutsche Telekom will allen Bundesbürgern bis spätestens zum Jahr 2012 einen Internet-Zugang über Breitband anbieten. "Das ist ein Versprechen", sagte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke in einem Interview für die neue Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Möglich werde die flächendeckende Bereitstellung der schnellen Anschlüsse durch die Umstellung des alten Telefonnetzes der T-Com auf ein Internet-basiertes Netz. Ricke will diese Umstellung im Zuge eines milliardenschweren Sparpakets vorziehen.
Der Telekom-Chef deutete zugleich an, dass es im Zuge dieser Umstellung auch zu einem massiven Abbau von Arbeitsplätze in dem Konzern kommen könnte. Es sei richtig, dass die so genannte IP-Technologie "mit deutlich weniger Arbeitskräften" auskomme als die bisherigen Netze. "Solchen betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten werden wir uns angesichts des verschärften Wettbewerbs nicht verschließen können", betonte Ricke.
Angesichts der Forderung der EU-Kommission, die Telekom solle ihr Breitbandnetz für die Konkurrenz öffnen, drohte Ricke damit, den Ausbau des milliardenschweren Hochgeschwindigkeitsnetzes (VDSL) zu stoppen und die Investitionen stattdessen ins Ausland zu verlagern. Bei VDSL handelt es sich um eine besonders schnelle Breitbandverbindung, die die Telekom bislang aber nur Kunden in zehn deutschen Ballungszentren anbietet. Bis zum Jahresende sollen rund sechs Millionen Haushalte angeschlossen sein.
Ricke hat zuletzt seine Bemühungen um neue Kundschaft für die Telekom verstärkt. Der Vorstandschef steht in der Kritik, weil das Unternehmen allein im ersten Halbjahr eine halbe Million Kunden verloren hatte. Er kündigte deshalb bereits eine Preisoffensive mit Nachlässen von bis zu 30 Prozent für das Telefonieren im Festnetz und für den weit verbreiteten Breitband-Anschluss DSL an.