Preisänderungen beim Kabelinternet: Einsteiger zahlen jetzt drauf
Stand: 08.02.2017
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Deutschlands zweitgrößter Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat zum 2. Februar die Preise für Komplettpakete geändert. Vor allem bei den Einsteigertarifen für Internet, Telefon und TV wurden die Grundgebühren kräftig angehoben, während Schnellsurfer ab jetzt günstiger wegkommen. Das Tarifexperten von Verivox zeigen die wichtigsten Änderungen im Überblick.
Rund 5 Euro mehr bei Tarifen für Einsteiger und Normalsurfer
Im unteren Preissegment der Kombitarife hat der Kabelanbieter die monatliche Grundgebühr kräftig angehoben – und zwar bei gleichbleibender Leistung. Das macht sich auch im Effektivpreis bemerkbar. Bei den Tarifen für Einsteiger und Normalsurfer stieg dieser pro Monat um rund 5 Euro an. Bei allen Tarifen erhöhte sich außerdem die Aktivierungsgebühr für Neukunden von 49,99 Euro auf 69,99 Euro. Wer von einem anderen Anbieter zu Unitymedia wechselt, kann für die Dauer der alten Vertragslaufzeit mit bis zu 12 Freimonaten rechnen.
Highspeed-Tarif wurde günstiger
Dagegen dürfen sich Highspeed-Freunde freuen: Bislang zahlten Kunden für die schnelle Internet- und Telefonflatrate mit 400 Mbit/s effektiv mehr als 50 Euro pro Monat. Zwar wurde der Online-Vorteil mehr als halbiert, dafür aber die Grundgebühr um ganze 20 Euro gesenkt. Der Effektivpreis liegt dabei nur noch knapp unter 40 Euro.
Für Wenig- und Normalnutzer: Klassisches DSL als Alternative
Gerade für kostenbewusste Wenig- und Normalnutzer sind DSL-Anbieter eine Alternative. DSL-Tarife mit einer vergleichbaren Internetgeschwindigkeit von 16 Mbit/s und mit Telefonflatrate von Anbietern wie Vodafone, 1&1 oder O2 liegen im Effektivpreis nun deutlich unter dem Einsteigertarif von Unitymedia. Statt beim günstigsten Durchschnittspreis zu führen, liegt der Kabelbetreiber nun fast gleichauf mit der Telekom. Wer keinen Wert auf hohe Internetgeschwindigkeiten legt, sollte daher einen Anbieterwechsel in Betracht ziehen.
> Tarifänderungen Unitymedia Tabellen (Excel)
Intensivnutzer surfen jetzt günstiger als vorher
Wer dagegen auf schnelles Internet setzt, profitiert im Vergleich zu vorher von den Vergünstigungen bei den Highspeed-Tarifen. Dennoch liegt die schnelle Doppelflat mit bis zu 400 Mbit/s im Effektivpreis weit über der 100 Mbit/s-Leitung der Telekom. Diese kann jedoch der schnellen Geschwindigkeit der Kabelleitung nicht das Wasser reichen. Wer auf den schnellen Highspeed-Anschluss des Kabelanbieters setzt, sollte die Kabelanschlussgebühren beachten. Diese werden zwar nicht bei reinen Internet- und Telefontarifen, aber bei Kombitarifen mit Kabelfernsehen fällig. Wenn diese nicht bereits in den Nebenkosten inbegriffen sind, fallen monatlich zusätzlich 20,99 Euro für den Kabelanschluss an.
3 Tarife für 3 Geschwindigkeiten
Die Basistarife der Komplettpakete wurden auf drei Tarifstufen reduziert und heißen nun jeweils Start, Jump und Fly. Die Geschwindigkeiten staffeln sich bei den 2play-Tarifen in 20 Mbit/s, 120 Mbit/s und 400 Mbit/s. Bei den 3play-Produkten starten die Geschwindigkeiten mit 60 Mbit/s. Während die Entwicklung bei den 2- und 3play-Produkten Richtung Highspeed geht, wurde die schnelle 400 Mbit/s-Variante bei den reinen Internettarifen gestrichen. Auch die ehemaligen Premium-Tarife mit 200 Mbit/s werden nicht mehr angeboten.
Investitionen ins Kabelnetz verursachen höhere Kosten
In den letzten Jahren passte der Kabelnetzbetreiber Unitymedia seine Preise regelmäßig an. Im März 2015 stieg die Kabelanschlussgebühr von 17,90 Euro pro Monat auf 18,90 Euro, ein Jahr später auf 20,99 Euro. Auch für Bestandskunden mit bestehenden Internetverträgen erhöhten sich 2016 die Preise um 2,90 Euro. Kunden können hier jedoch innerhalb der ersten 6 Wochen von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Unitymedia begründet die Preiserhöhungen mit dem stetig steigenden Datenvolumen und den Investitionen in die Netzinfrastruktur.