Internetausfall: Jeder Zweite im letzten Jahr betroffen
Stand: 21.10.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Bei fast jedem zweiten Deutschen ist das heimische Internet in den letzten 12 Monaten mindestens einmal komplett ausgefallen. Der Osten Deutschlands ist weniger stark betroffen als der Westen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Ausfallquote leicht gestiegen – gegenüber 2023 sank sie jedoch merklich. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Vergleichsportals Verivox.
Die meisten Störungen waren Einzelfälle
49 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Internet in den letzten 12 Monaten ausgefallen ist – bei der letzten Verivox-Umfrage im Mai 2024 waren es 47 Prozent. Für die meisten war die Störung eine einmalige Sache: 31 Prozent haben diese Erfahrung nicht mehrfach machen müssen (2024: 30 Prozent). 44 Prozent hatten im letzten Jahr eine zuverlässige Internetverbindung und erlebten keine Ausfälle (2024: 45 Prozent).
"Dass es einmal kurzfristig zu einer Störung kommt, ist kaum zu verhindern. Kein Anbieter garantiert eine 100-prozentige Verfügbarkeit des Internetanschlusses", sagt Verivox-Telekommunikationsexperte Jörg Schamberg. "Wer häufiger von Störungen betroffen ist, kann diese der Bundesnetzagentur melden – allerdings ist das Meldeverfahren recht aufwendig."
Der Osten ist weniger stark betroffen als der Westen
52 Prozent der Westdeutschen geben an, in den letzten 12 Monaten eine Netzstörung gehabt zu haben – ein Wert leicht oberhalb des bundesdeutschen Schnitts von 49 Prozent. Die wenigsten Internetausfälle gibt es im Osten: 42 Prozent haben Erfahrungen mit einer ausgefallenen Verbindung gemacht, noch einmal weniger als im Vorjahr (44 Prozent). 51 Prozent der Ostdeutschen haben gar keine Störung erlebt – im Westen sagen das nur 40 Prozent. Ein Grund dürfte die dichte Besiedelung in den westdeutschen Metropolregionen sein.
Wenn viele Menschen auf engem Raum gleichzeitig mit dem Netz leben und arbeiten, stellt das eine besondere Belastung dar. So werden komplette Netzausfälle bundesweit besonders häufig von jüngeren Menschen bis 39 Jahre (59 Prozent) sowie von Familien mit Kindern moniert (61 Prozent). Bei beiden Gruppen ist von einer vergleichsweise intensiven Internetnutzung auszugehen – und damit einer höheren Wahrscheinlichkeit, Störungen wahrzunehmen.
"Die schlechte Performance eines Anschlusses ist ein starker Wechselgrund," sagt Schamberg. "Wer mit der gelieferten Bandbreite und der Stabilität des Internetzugangs zufrieden ist, wird seinem Anbieter seltener den Rücken kehren. Umfragen zeigen regelmäßig, dass den meisten Internetnutzern Stabilität wichtiger ist als der Preis."
Ausfallquote geht gegenüber 2023 deutlich zurück
Gegenüber 2023 ist die Zahl der von Internetausfällen betroffenen Menschen recht deutlich von 61 auf 49 Prozent gefallen. Die größte Verbesserung ist über die zwei Jahre bei mehrfachen Ausfällen zu verzeichnen: Statt 25 Prozent wie im Jahr 2023 beklagen das aktuell nur noch 17 Prozent. Leicht zurückgegangen sind kurze Ausfälle von weniger als einer Stunde – davon berichten heute elf Prozent der Befragten, vor zwei Jahren waren es noch 15 Prozent. In allen Ausfallkategorien sind die heutigen Zahlen niedriger als 2023.
"Die über zwei Jahre merklich gesunkene Ausfallquote mag teilweise dem voranschreitenden Internetausbau und einer steigenden Zahl stabiler Glasfaseranschlüsse geschuldet sein", sagt Schamberg. "Zudem sind viele Menschen aus dem Homeoffice zumindest teilweise ins Büro zurückgekehrt – wo deutlich häufiger hochperformante Anschlüsse mit symmetrischen Bandbreiten geschaltet sind."
Methodik
Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der im Juli 2025 insgesamt 1.016 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren teilnahmen. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit. Gefragt wurde: "Ist Ihr heimisches Internet während der letzten 12 Monate einmal komplett ausgefallen? Es geht um den regulären Betrieb des Anschlusses, nicht um eventuelle Probleme beim Wechsel des Anbieters."
Dieselbe Frage hatte Innofact im Auftrag von Verivox im Mai 2024 insgesamt 965 Personen und im Mai 2023 insgesamt 1.022 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren gestellt. Die Befragten entstammen in allen Fällen einem ISO-zertifizierten Online-Panel mit rund 500.000 Teilnehmenden.