Apple-Rekordgewinn - iPod-Absatz enttäuscht
Stand: 12.10.2005
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Cupertino (dpa) - Apple feiert mit seinen iPod-Musikplayern und dem wieder erstarkenden Computer-Geschäft weiter Rekorde. Der Gewinn im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr und dem Schlussquartal vervierfachte sich in etwa. Allerdings verfehlte der US-Computerkonzern gerade bei seinem Paradeprodukt iPod die sehr hochgesteckten Erwartungen der Wall-Street und die Aktie wurde mit einem nachbörslichen Kurssturz von mehr als zehn Prozent abgestraft.
Apple verdiente im gesamten Geschäftsjahr 2004/2005 (24. September) 1,3 Milliarden Dollar (1,1 Mrd Euro) oder 384 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn pro Aktie stieg massiv auf 1,56 (Vorjahr: 0,36) Dollar. Der Jahresumsatz erhöhte sich um 68 Prozent auf 13,9 Milliarden Dollar, gab Apple am Dienstag nach Börsenschluss bekannt. Apple-Konzernchef Steve Jobs freute sich über "das beste Jahr der Apple-Geschichte" und stellte neue Produkte für 2006 in Aussicht. Spekulationen zufolge wollte Apple noch am Mittwoch einen neuen iPod mit Videofunktion vorstellen. Das Unternehmen hält sich bei Produkt- Vorankündigungen traditionell extrem zurück.
Apple erhöhte seinen Umsatz im Schlussquartal auf 3,7 (2,4) Milliarden Dollar, wovon 40 Prozent auf das Auslandsgeschäft entfielen. Der Europaumsatz stieg um 84 Prozent auf 779 Millionen Dollar erhöht, während es in Nord- und Südamerika eine Zuwachsrate von 48 Prozent gab.
Der Quartalsgewinn stieg auf 430 (106) Millionen Dollar oder 50 (13) Cent je Aktie. Der Gewinn pro Aktie profitierte mit zwölf Cent von Steuervorteilen. Klammert man Sonderfaktoren aus, lag der Gewinn bei 38 Cent je Aktie. Das war ein Cent mehr als die Wall Street erwartet hatte.
Der iPod-Umsatz stieg auf 1,2 Milliarden Dollar von 500 Millionen vor einem Jahr. Somit bringen die iPods zwar erheblich höhere Zuwachsraten als die Apple-Computer, doch ist der Anteil der Macintosh-Modelle am Gesamtumsatz noch immer erheblich grösser.
Apple steigerte die Macintosh-Computer-Auslieferungen im vierten Quartal um 48 Prozent auf 1,2 Millionen Stück. Der Umsatz mit den Rechnern legte auf 1,6 (1,2) Milliarden Dollar zu. Marktbeobachter hoben hervor, dass Apple mit seinen PCs und Laptops viel rascher zugelegt hat als die meisten Konkurrenten. Andere Musikprodukte, Zusatzgeräte und Software brachten die Restumsätze von Apple.
Apple erwartet für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatzanstieg von 35 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 46 Cent je Aktie. Unter Ausklammerung von Sonderfaktoren prognostizierte die Gesellschaft einen Quartalsgewinn von 49 Cent je Aktie. Das enorm wichtige Weihnachtsgeschäft fällt in den laufenden Dreimonatsabschnitt.
Apple-Europachef Pascal Cagni zeigte sich für die weitere Entwicklung optimistisch. "Europa ist die am stärksten wachsende Region für Apple", sagte Cagni der dpa am Mittwoch in London. Auch im laufenden Geschäftsjahr werde man das Marktwachstum in der Region übertreffen. Vor allem das bevorstehende Weihnachtsgeschäft verspreche einen Umsatzschub. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stiegen die Europa-Umsätze von knapp 1,8 Milliarden auf fast 3,1 Milliarden Dollar.