AOL will durch Zukäufe wachsen - Stellenabbau in Deutschland
Stand: 15.11.2006
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Hamburg (dpa) - Der Internetkonzern AOL will seine Position in Europa auch durch Zukäufe ausbauen. Neben der Weiterentwicklung eigener Projekte sei der Erwerb von Technologiefirmen Teil der Strategie, sagte Deutschland-Chef Charles Fränkl am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Wenn etwas nicht im eigenen Haus entwickelt werden könnte, dann werde AOL zukaufen. Die Time-Warner- Tochter fokussiert sich nach dem Verkauf ihres Internetzugang- Geschäfts vor allem auf Online-Werbung. "AOL entwickelt sich vom Zugangsanbieter zum Medienhaus. Auf dieser Basis wird sich das Geschäft in Deutschland weiterentwickeln."
Für das laufende Jahr verspricht sich Fränkl ordentliche Zuwächse: "Wir entwickeln uns im Online-Werbegeschäft in diesem Jahr wie der Markt und der legt um 40 Prozent zu." Mit dem Strategiewechsel will AOL von der Weiterentwicklung des Internets hin zum so genannten "Web 2.0" profitieren. Neben dem Werbemarkt gewinnen dabei neue Dienste wie Internet-TV an Bedeutung.
In Deutschland gilt der Börsenaspirant OpenBC als ein Beispiel für die Entwicklung. Über die Plattform des Unternehmens können Menschen private und geschäftliche Kontakte knüpfen. "In Sachen Web 2.0 läuft in Deutschland schon einiges. Der Börsengang von OpenBC könnte eine Transaktion sein, dies auch in der breiten Öffentlichkeit in das rechte Licht zu rücken." Die Entwicklung in den USA sei zwar ein Jahr weiter - "aber Deutschland wird eine große Rolle spielen", sagte Fränkl. Eine Beteiligung von AOL an OpenBC hält er für unwahrscheinlich.