Vodafone mit deutlicher Gewinnsteigerung - Chef tritt dennoch zurück
Stand: 27.05.2008
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London (dpa) - Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone hat seinen Gewinn im Geschäftsjahr 2007/08 um 5,7 Prozent auf 10,1 Milliarden Pfund gesteigert (12,7 Milliarden Euro). Ungeachtet des guten Ergebnisses kündigte Vodafone-Chef Arun Sarin seinen Rücktritt an. Gründe dafür wurden offiziell nicht genannt.
Vodafone-Chef Sarin (53) gibt nach fünf Jahren an der Konzernspitze sein Amt mit Ablauf der Hauptversammlung am 29. Juli ab. Er werde von dem bisherigen Vize- und Europachef Vittorio Colao (46) ersetzt, teilte der Mobilfunkkonzern am Dienstag mit. Damit bestätigte sich ein entsprechender Bericht der "Financial Times" vom selben Tag.
Laut "Financial Times" kommt Sarins Rücktritt für viele in der Branche überraschend. Sarin habe noch vor wenigen Monaten Gerüchte dementiert, wonach er das Unternehmen 2008 verlassen würde. Zudem könne er auf eine Erfolgsbilanz verweisen. Dazu gehöre vor allem, dass Sarin 2007 die Übernahme der Mehrheit bei Hutchison Essar, dem viertgrößten Mobilfunkkonzern in Indien, abschließen konnte.
Sarins Nachfolger Colao habe sich als Vize-Chef seit September 2006 den Respekt von Aktionären und Analysten verdient, schreibt die Zeitung. Er habe maßgeblich dafür gesorgt, dass Vodafone in seinen europäischen Unternehmen die Kosten senken und die Gewinne steigern konnte. Zudem wird Colao gutgeschrieben, dass es gelungen sei, mehr Kunden für Datenübertragungen wie das Websurfen mit dem Mobiltelefon zu gewinnen.