UMTS kommt in Gang: O2 und e-plus starten, Handys verkaufen sich gut
Stand: 17.03.2004
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Hannover (dpa) - Die neue Mobilfunkgeneration UMTS kommt nach wiederholten Verzögerungen in Gang: Nach dem Marktriesen Vodafone wollen in wenigen Wochen auch die beiden kleinsten deutschen Mobilfunkanbieter, e-plus und O2, die ersten UMTS-Dienste anbieten. Dies kündigten die beiden Unternehmen am Mittwoch auf der High-Tech- Messe CeBIT in Hannover an. "UMTS ist in der Gegenwart angekommen", sagte e-plus-Chef Uwe Bergheim.
Bereits seit Mitte Februar können die Kunden des weltgrössten Mobilfunkkonzerns Vodafone mit dem schnellen Datendienst ins Internet gehen. Einer breiteren Verbraucherschicht will Vodafone UMTS in den kommenden Monaten anbieten. Am Donnerstag will das Unternehmen über die erste Erfahrungen und Nachfrage berichten. An dem Tag will auch der deutsche Branchenprimus T-Mobile seine UMTS-Pläne vorstellen.
Vodafone, T-Mobile, e-plus und O2 sind die vier verbliebenen UMTS- Lizenznutzer in Deutschland. Im Sommer 2002 hatten noch sechs Unternehmen für insgesamt 100 Milliarden DM vom Bund die notwendigen UMTS-Lizenzen ersteigert. Der Start der neuen Technik war danach mehrfach verschoben worden.
O2-Deutschland-Chef Rudolf Gröger warnte aber vor übertriebenen Erwartungen zum UMTS-Start. UMTS werde ein "Marathonlauf". Erst ab der zweiten Jahreshälfte 2005 werde UMTS ein Massenmarkt werden, sagte Gröger. Es gebe zudem nicht nur UMTS, sondern als Alternative auch etwa drahtlose Netzzugänge.
E-plus-Chef Bergheim sagte, 2004 sei zwar das Jahr der UMTS- Einführung, richtig in Fahrt kämen die neuen Dienste aber wohl erst 2005. Eines der Hauptprobleme bleibe die mangelnde Auswahl bei UMTS- fähigen Handys. Deshalb würden bei e-plus anfänglich nur ein bis zwei solcher Mobiltelefone im Angebot sein.
Nach Darstellung des Marktführers Nokia werden Handys für die dritte Generation des Mobilfunks (3G) enorm nachgefragt. "Unsere beiden 3G-Modelle verkaufen sich sehr gut", sagte Mads Winblad, Vizepräsident der Multimedia-Abteilung von Nokia in Europa, am Mittwoch.
Der japanische Elektronik- und Unterhaltungsriese Sony kündigte am Mittwoch an, mit dem Personal Media Assistant die "nächste Generation" der mobilen Handy-Unterhaltung einläuten zu wollen. Die Lösung soll in zwei Monaten auf Handys von Nokia und Siemens einen Musik-Abo-Service für Mobiltelefone zur Verfügung stellen. Im Streaming-Verfahren kann der Nutzer seine ausgewählten Songs direkt über das Handy anhören und verwalten.