Telekom verzahnt Festnetz und Mobilfunk - Milliardeninvestition
Stand: 01.09.2005
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Berlin (dpa) - Die Deutsche Telekom setzt auf ultraschnelle Breitband-Leitungen und eine Verzahnung von Festnetz und Mobilfunk. Bereits bis zum Jahr 2007 sollen die 50 grössten Städte in Deutschland Breitbandanschlüsse mit einer Übertragungsleistung von 50 MBit je Sekunde bekommen, teilte Europas grösster Telekomkonzern am Donnerstag vor Beginn der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin mit. Die Kosten dafür bezifferte Vorstandschef Kai-Uwe Ricke auf drei Milliarden Euro. Über solche Leitungen könnten alle möglichen Multimedia-Dienste inklusive TV-Empfang laufen. Mit einem Festnetz- Handy sollen die Kunden zuhause über das Festnetz und unterwegs über eine Mobilfunk-Verbindung telefonieren können. Die Telekom will das Gerät im zweiten Quartal kommenden Jahres auf den Markt bringen.
An die neuen Breitbandleitungen sollen die ersten Städte Mitte kommenden Jahres angeschlossen werden. Derzeit sind noch DSL- Anschlüsse mit einer Kapazität von ein oder zwei MBit pro Sekunde gängig. Mit den neuen Angebot will die Telekom den Umsatzrückgang in ihrer Festnetzsparte ausgleichen. Neben alternativen Anbietern wie Arcor oder Colt setzen die Mobilfunkkonzerne Vodafone, E-Plus und O2 dem Bonner Unternehmen zu, denn die Kunden greifen immer häufiger zum Handy statt zum Festnetz-Telefon. Durch die zunehmende Einführung von Internet-Telefonie verschärft sich der Wettbewerbsdruck zusätzlich.
Die Telekom will daher Festnetz und Mobilfunk verknüpfen. Mit einem integrierten Festnetz-Handy wolle T-Com die Vorteile der beiden Netze in einem Gerät vereinen, sagte der Chef der Festnetzsparte, Walter Raizner. "Das Festnetz weitet seine Nutzungsmöglichkeiten erheblich aus, wird mobil, und das mit einer Nummer, einer Rechnung und einem Ansprechpartner."
Raizner hatte nach seinem Amtsantritt im November vergangenen Jahres eine grundlegende Neuausrichtung der Festnetzsparte angekündigt, um den Festnetzbereich fit für den härteren Konkurrenzdruck zu machen.