Mobilfunk: Mit Zusatzkarten bis zu 600 Euro im Jahr sparen
Stand: 02.05.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Eine Handyrechnung, mehrere Tarife: Mit Zusatzkarten zum Hauptvertrag lässt sich viel Geld sparen – je nach Anbieter und Netz sind bis zu 50 Prozent möglich. Das zeigt eine Marktanalyse des Vergleichsportals Verivox.
Zusatzkarten bieten deutliche Kostenvorteile
Zusatzkarten für Partner, Kinder oder Freunde sind fast immer günstiger als separate Einzeltarife. Bei der Telekom kostet die erste Zusatzkarte 19,95 Euro, jede weitere 9,95 Euro. Vodafone bietet unterschiedliche Vergünstigungen je nach Ausgangstarif, O2 rabattiert Partnerkarten mit bis zu 50 Prozent. 1&1 gewährt lediglich ein einmaliges Startguthaben von maximal 40 Euro.
Die Ersparnis steigt mit der Anzahl der gebündelten Karten. Eine vierköpfige Familie kann bei der Telekom während der üblichen Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten bis zu 1.200 Euro einsparen – verglichen mit gleichwertigen Einzelverträgen. Bei Vodafone beläuft sich die Ersparnis für ein Paar mit einer Partnerkarte auf 300 Euro, eine Familie spart 900 Euro. Bei O2 fällt das Sparpotenzial mit 120 Euro für beide Fälle etwas geringer aus.
Auf Einschränkungen bei Tarifangeboten achten
"Paare und Familien verschenken bares Geld, wenn sie nicht auf Zusatzkarten setzen. Auch unter Freunden kann sich eine gemeinsame Buchung lohnen - sofern die Bedingungen für alle Beteiligten passen," sagt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox.
Denn die Konditionen der Anbieter unterscheiden sich: Die Telekom erlaubt bis zu 10 Zusatzkarten, die allerdings ebenso wie bei 1&1 derselben Tarifstufe entsprechen müssen. Vodafone und O2 lassen jeweils bis zu vier Partnerkarten zu und ermöglichen unterschiedliche Tarifkombinationen. Zu beachten ist, dass Zusatzkarten an den Hauptvertrag gebunden sind. Kündigt man den Hauptvertrag, wird die (älteste) Zusatzkarte zur Hauptkarte und erhält auch deren Preis. Zusatzkarten können Partner und Kinder sowie weitere Verwandte und Freunde nutzen – unabhängig von deren Wohnort in Deutschland.
"Vor allem zwischen jüngeren und älteren Smartphone-Nutzern gibt es oft große Unterschiede im Nutzungsverhalten. Im Zweifelsfall sollte jeder einen individuell passenden Handytarif wählen," rät Schamberg.
Discounter-Tarife bringen noch mehr Ersparnis
Für kostenbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher können Discounter-Tarife eine noch günstigere Alternative darstellen. Zwar gibt es meist Einschränkungen bei der Leistung, etwa ein geringerer Surfspeed oder eine fehlende Telefon-Flatrate – doch die Ersparnisse können beträchtlich sein. "Wichtig ist, seinen persönlichen Bedarf zu kennen", sagt Schamberg. "Für einen durchschnittlichen, preissensiblen Nutzer eignen sich Discounter-Tarife gut. Wer höheren Surfspeed, mehr Service und größere Volumina sucht, wird vermutlich eher beim Netzbetreiber fündig. Dann sind Zusatzkarten die effektivste Sparmöglichkeit."
Wer vom Netzbetreiber zum Discounter wechselt, kann mit einem durchschnittlichen Datenbedarf bis zu 70 Prozent sparen. Zum Beispiel kann eine Familie bei Dr. Sim (Vodafone-Netz) bei vergleichbarem Datenvolumen noch einmal über 1.450 Euro in 24 Monaten wettmachen – im Vergleich zu vergünstigten Partnerkarten beim Netzbetreiber. Oft bieten Discounter ebenfalls Zusatzkarten an, beispielsweise winsim (1&1-Netz) für 4,99 Euro im Monat mit 10 GB.
Methodik
Die Preisangaben entstammen den Websites der vier Netzbetreiber Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 sowie beispielhaft der Discounter winsim und Dr. Sim. Die Ersparnisse wurden jeweils für ein Paar sowie für eine Gruppe von vier Personen (etwa eine Familie mit zwei Kindern) berechnet. Mal ist von "Partnerkarten", mal von "Zusatzkarten" die Rede; beide Begriffe meinen dasselbe: eine oder mehrere zusätzliche SIM-Karten vom selben Anbieter. Alle Zusatzkarten erhalten eigene Rufnummern, werden jedoch unter einer Rechnung gebündelt. Stand: 10.04.2025.