Mobiles Surfen auf Deutschlands Campingplätzen: 52 Prozent Netzlücken, oft kostenloses WLAN
Stand: 30.06.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die beliebtesten deutschen Campingplätze sind in vielen Kategorien gut ausgestattet – doch die mobile Netzversorgung ist nicht immer auf dem neuesten Stand. Eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt, dass gut die Hälfte der 50 beliebtesten deutschen Campingplätze mit Funklöchern zu kämpfen hat: Auf 52 Prozent der Anlagen gibt es kleinere oder größere Netzlücken bei mindestens einem Netzbetreiber. Netzlücken bei mindestens einem Netzbetreiber. Eine WLAN-Versorgung wird häufig angeboten, jedoch nicht garantiert.
Gut versorgte Küstenregion, im Süden häufiger Netzlücken
Von den 50 untersuchten Campingplätzen weisen 24 eine sehr gute Netzqualität auf – sowohl der Mobilfunkstandard 5G als auch die Vorgängerversion 4G/LTE sind jeweils auf dem gesamten Platzgelände bei allen Netzanbietern verfügbar. Auf den anderen Anlagen weicht die Intensität der Netzlücken stark ab: Auf manchen Plätzen ist nur eine kleine Zelle am Rand schlechter versorgt, andere hingegen haben so gut wie kein 5G-Netz und decken auch den älteren 4G-Standard nur teilweise ab. Oft ist nur das Netz eines Betreibers betroffen, in manchen Fällen mehrere.
Die Plätze an Nord- und Ostseeküste haben meist eine sehr gute Netzversorgung, doch auch hier kann es Defizite geben. Je größer das Gelände, umso wahrscheinlicher sind Lücken – die Netzqualität kann auch von Stellplatz zu Stellplatz variieren. Vor allem auf Plätzen in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ist das Netz bisweilen löchrig. Dazu Verivox-Telekommunikationsexperte Jörg Schamberg: "Die Ergebnisse bestätigen unsere jüngsten Analysen des gesamten Bundesgebiets: Die mobile Netzversorgung ist im flachen Norden Deutschlands oft besser als im landschaftlich abwechslungsreicheren, aber vielfach bergigen Süden. Solche topografischen Hindernisse erschweren den Netzausbau."
Darüber hinaus kommt es nicht nur auf die mobile Versorgung einzelner Parzellen an, sondern auch auf die Umgebung. "Kaum jemand bleibt ständig auf dem Platzgelände – sei es, um an den Strand zu gehen oder einen Spaziergang mit dem Hund zu unternehmen. In den angrenzenden Funkzellen gibt es bisweilen komplette Funklöcher, in denen nicht einmal der Notruf funktioniert – das kann gerade in den landschaftlich schönen Gebieten im Schwarzwald oder im Allgäu der Fall sein," sagt Jörg Schamberg.
Viele Platzbetreiber bieten kostenlose WLAN-Versorgung
Auf 42 der 50 beliebtesten Plätze gibt es laut Verivox-Recherche kostenloses WLAN für die Urlauberinnen und Urlauber – einige Betreiber schränken die Versorgung jedoch auf Teile des Platzgeländes ein, etwa in den Bereichen von Rezeption und Restaurant. Sieben Plätze verlangen Geld fürs WLAN. Die Kosten rangieren dabei zwischen 1,75 Euro und 15 Euro pro Woche und eingeloggtem Gerät. Viele Betreiber weisen darauf hin, dass die Qualität eingeschränkt sein kann, eine Versorgung sei keine garantierte Leistung. Ein Betreiber hat das Camper-WLAN wieder abgeschafft.
"Eine zusätzliche WLAN-Versorgung ist ein wichtiges Angebot, insbesondere auf den Plätzen mit einem lückenhaften Handynetz", sagt Schamberg. "Allerdings sagt das reine Vorhandensein eines Netzes noch nichts darüber aus, ob es stabil läuft. Die Netzauslastung kann gerade auf großen Plätzen in der Hauptsaison enorm sein." Dazu kommt, dass die Aluminiumbeschichtung vieler moderner Campingfahrzeuge Funkstrahlen empfindlich abschwächen. Wer technisch aufrüsten möchte: Mit einer Kombi aus mobilem WLAN-Router und Außenantenne kommt das Mobilfunksignal auch drinnen an.
Methodik
Quellen: Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur sowie ergänzend die Netzabdeckungskarten von Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 (deren Karte auf Vodafone verlinkt). Das Ranking der beliebtesten Plätze 2024/2025 wurde von Pincamp/ADAC sowie camping.info übernommen; auf beide Seiten verweist der Branchenverband BVCD. Für WLAN-Verfügbarkeit und -Kosten wurden die Websites der Campingplatzbetreiber geprüft. Stand der Daten: 25.06.2025, für das Mobilfunk-Monitoring April 2025.