mmO2 mit Milliardenverlust
Stand: 21.05.2003
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London/München (dpa) - Der britische Mobilfunkanbieter mmO2 ist durch Milliarden-Abschreibungen auf seine UMTS-Lizenzen tief in die Verlustzone gerutscht. Der Vorsteuer-Verlust für das Geschäftsjahr 2002/2003 (bis März 2003) beläuft sich nach Angaben des Unternehmens vom Mittwoch in London auf 10,2 Milliarden Pfund (14,4 Milliarden Euro) nach einem Minus von 873 Millionen Pfund im Vorjahr. Die deutsche Tochter O2 verzeichnete ein Minus vor Steuern und Zinsen von 5,9 Milliarden Euro.
mm02 bezifferte die Abschreibungen auf die UMTS-Lizenzen mit 9,66 Milliarden Pfund. Allein in Deutschland seien 5,5 Milliarden Euro abgeschrieben worden. Der Umsatz stieg auf 4,87 (Vorjahr: 4,28) Milliarden Pfund. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie Sonderposten gab mmO2 mit 859 (433) Millionen Pfund an.
Die Kundenzahl wuchs nach den Angaben um 11 Prozent auf 19,37 Millionen. Den höchsten Zuwachs erzielte mmO2 dabei in Deutschland. Über das Netz der Tochter telefonierten Ende März 4,8 Millionen Menschen, 25 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. O2 steigerte in Deutschland den Marktanteil um rund ein auf acht Prozent. Der Start der UMTS-Dienste in Deutschland wurde für die zweite Jahreshälfte angekündigt. Bis jedoch das neue Netz auch den Kunden zur Verfügung stehe, könne es noch einige Monate dauern, sagte Rudolf Gröger, Geschäftsführer der deutschen Tochter.
Gröger wies Gerüchte über einen Verkauf von O2 Deutschland an den niederländischen Mobilfunkkonzern KPN zurück, der mit E-Plus auf dem deutschen Markt vertreten ist. "Es finden keine Gespräche statt", sagte er. Peter Erskine, Konzernchef von mmO2, bekundete am Mittwoch eine grundsätzliche Bereitschaft zum Verkauf der deutschen Tochter. "Wenn uns jemand ein gutes Angebot macht, werden wir uns dies als verantwortungsbewusstes Management anschauen", sagte er in London.