Mitarbeiter von BenQ wollen Schadenersatz von Siemens
Stand: 29.09.2006
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Hannover (AFP) - Die von der Insolvenz bedrohten Mitarbeiter des Handyherstellers BenQ Mobile erwägen einem Pressebericht zufolge, mit Hilfe des Betriebsrates gegen Siemens Schadenersatzansprüche geltend zu machen. Jeder der rund 3000 BenQ-Beschäftigten bekomme am Freitag ein an die Siemens-Zentrale adressiertes Schreiben in die Hand, mit dem er seine individualrechtlichen Ansprüche geltend machen könne, sagte ein Betriebsrat von BenQ Mobile der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe). Die Mitarbeiter seien beim Verkauf der Handysparte an BenQ "von der Siemens AG arglistig getäuscht" worden.
Beim Insolvenzverwalter sei nichts zu holen, sagte der Betriebsrat der "Hannoverschen Allgemeinen". Dagegen habe BenQ Know-how "im Wert von knapp einer Milliarde Euro" aus Deutschland abgezogen. Nach Ansicht des Betriebsrats liegt ein "vorsätzlicher gesellschaftsrechtlicher Gestaltungsmissbrauch" vor: Die Arbeitnehmer seien "vom Kapital getrennt" worden, "damit sich die Arbeitgeber der arbeitsrechtlichen Verpflichtungen und Insolvenzforderungen entledigen können". Der Betriebsrat hofft, dass sich Siemens zu einer Gesamtlösung, etwa der Gründung einer Beschäftigungsgesellschaft, bereitfindet, statt sich mit 3000 Einzelforderungen auseinanderzusetzen.