Mannesmann macht Gewinne - Vodafone kassiert
Stand: 11.06.2001
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(cs/dpa) Die zum britischen Mobilfunkriesen Vodafone gehörende Mannesmann-Gruppe hat im vergangenen Jahr kräftig aufgedreht. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, sei der Umsatz um 30 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro (25,6 Milliarden Mark) gestiegen. Gleichzeitig verbessert sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 28 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Mannesmann kündigte außerdem den Abschluss eines Gewinnabführungs-und Beherrschungsvertrages mit Vodafone an.
Nach dem Verkauf der Industriesparten ist die Mannesmann AG(Düsseldorf) heute eine reine Telekommunikationsgesellschaft. Zu ihr gehören Mannesmann Mobilfunk (D2 Vodafone), die Festnetzgesellschaft Mannesmann Arcor und der italienische Mobilfunkbetreiber Omnitel. Arcor soll noch an die Börse gebracht werden.
Am Aktienkapital von Mannesmann hält Vodafone inzwischen 99,4 Prozent. Deshalb soll künftig der gesamte Gewinn an die Briten abgeführt werden. Als Ausgleich hierfür erhalten die 7.400 außenstehenden Aktionäre für jedes volle Geschäftsjahr eine Garantiedividende von 11,77 Euro je Aktie. Außerdem wird ihnen gegen Barabfindung von 206,53 Euro je Aktie ein Angebot zur Übernahme unterbreitet. Die Offerte ließ am Montag die Mannesmann-Aktie um 53 Prozent auf rund 205 Euro ansteigen.
Das Ergebnis aus dem gewöhnlichen Geschäft bezifferte Mannesmann für 2000 auf 340 Millionen Euro, nach 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Ursache für den Rückgang seien vor allem höhere Kosten für die Gewinnung von Neukunden im Mobilfunkgeschäft sowie die Zunahme der Anlaufverluste bei Arcor gewesen, hieß es. Ferner seien positive Ergebnisbeiträge der Sparten Anlagen- und Maschinenbau sowie aus dem Uhrengeschäft weggefallen. Im Zuge der Übernahme hatte Vodafone diese Bereiche verkauft.
Aus dem Jahresüberschuss von 11,2 Milliarden Euro, der vor allem auf außerordentliche Erträge aus dem Verkauf des Mobilfunkbetreibers Orange an die France Telecom zurückgeht, sollen 862 Millionen Euro ausgeschüttet werden. Für die Aktionäre bedeutet dies eine Dividende von 1,70 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,61 Euro). Darin ist ein Sonderbonus von 1,0 Euro enthalten.