Kostenfalle Roaming: Bis zu 16 Euro für eine Sprachnachricht
Stand: 22.07.2025
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Urlausfotos und -videos an die Familie versenden – das kann je nach Urlaubsland teuer werden. Wer durch den Balkan, die Türkei oder die Schweiz reist, sollte sich vorab zu den Roaming-Preisen informieren. Wo wird es besonders teuer?
So viel kostet ein Megabyte
Innerhalb der EU surfen und telefonieren Verbraucher zu denselben Konditionen wie zu Hause. In anderen Ländern drohen nach wie vor hohe Roaming-Kosten – was die Urlaubskasse je nach Reiseland und Mobilfunkanbieter empfindlich treffen kann. Besonders hohe Preise werden in Serbien bei Klarmobil und der Drillisch-Marke WinSim fällig: 16,18 Euro pro verbrauchtem Megabyte bzw. 12,29 Euro. Diese Grenze kann schon beim Versand eines Fotos oder einer mehrminütigen Sprachnachricht erreicht werden. Gerade bei datenintensiven Anwendungen wie Streaming drohen hohe Kosten. Ein Beispiel: Für ein fünfminütiges YouTube-Video in mittlerer Qualität (etwa 35 MB) würden bei Klarmobil 566 Euro anfallen. Früher waren solche Schockrechnungen keine Seltenheit. Inzwischen greift aufgrund einer Regulierung ein Kostendeckel, sobald 59,50 Euro erreicht sind.
Auch bei Telefonaten läuft die Kostenuhr
Wer in den Balkanländern oder der Türkei telefoniert, sollte ebenfalls die Kosten im Blick haben. In Serbien werden bis zu 6 Euro bei Vodafone fällig – und zwar pro Gesprächsminute. In Moldawien sind es bis zu 2,49 Euro (1&1), in Albanien, Bosnien-Herzegowina und in der Türkei bis zu 2,29 Euro (LIDL Connect).
Roaming in der Schweiz
Vorsicht gilt auch im Nachbarland Schweiz, in der die EU-Regulierung nicht gilt. Bei Service-Providern wie Klarmobil und Drillisch fallen für ein Megabyte 10,04 bzw. 7,17 Euro an. Auch wer die Schweiz gar nicht betritt, sondern sich nur in Grenznähe aufhält, kann in die Kostenfalle tappen – etwa beim Wandern in Gebirgsregionen. Moderne Smartphones wählen sich nämlich automatisch in das beste Handynetz ein, auch wenn dieses aus einem anderen Land kommt. Nur Telekom-Kunden sind ganz auf der sicheren Seite: Der Netzbetreiber rechnet die Handy-Nutzung in der Schweiz wie zu Hause in Deutschland ab. Bei Discountern im Telekom-Netz wie Edeka smart, ja! mobil und Congstar ist das mobile Surfen in der Schweiz ebenfalls inklusive.
Hohe Handyrechnung lässt sich vermeiden
Mit ein paar einfachen Tipps können Verbraucher der Roaming-Falle entkommen: In Grenzregionen oder bei Rundreisen durch mehrere Länder schalten Sie am besten die automatische Netzwahl sowie das Daten-Roaming aus. Denn bei der manuellen Netzwahl behalten Sie die Kosten besser im Auge. Lesen Sie sofort nach Grenzübertritt die Willkommens-SMS des Anbieters mit den gültigen Preisen.
Auch eine gute Reisevorbereitung zahlt sich aus: Wer seinen Aufenthalt plant, kann sich bereits in Deutschland eine SIM-Karte für das Urlaubsland besorgen. Am schnellsten geht das mit einer elektronischen eSIM, denn hier entfällt der physische Austausch der SIM-Karte. Viele moderne und neue Smartphones verfügen über diese Funktionalität, bei älteren Geräten muss die Karte noch manuell getauscht werden.