debitel will Wachstum forcieren - Verkauf von Billigtochter
Stand: 27.11.2006
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Stuttgart (dpa) - Der Mobilfunkanbieter debitel rechnet nach einer Neuausrichtung im laufenden Jahr für 2007 wieder mit einem Wachstum. "Ziel ist es, im Wesentlichen den Sauerstoff zu bekommen, um im nächsten Jahr in die Gewinnung neuer Kunden zu investieren", sagte Vorstandschef Axel Rückert am Montag in Stuttgart. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet er einen unveränderten Umsatz von 2,7 Milliarden Euro. Zuletzt hatte das Unternehmen 8,9 Millionen Handy- Kunden in Deutschland unter Vertrag.
Bereits jetzt teilte Rückert den zuvor angekündigten Verkauf seines seinen Ablegers debitel light an den Billiganbieter Blau.de mit. Im Gegenzug erhalte debitel eine Beteiligung von 24,9 Prozent an seinem kleineren Wettbewerber, erklärte der Vorstandschef. Die Billigmarke der Stuttgarter kommt auf 250 000 Kunden, Blau.de auf rund 150 000.
Für die Kunden von debitel light ändere sich nichts, sagte Rückert. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr eine eigene Billigmarke gegründet, um vom Nachfrageboom nach günstigen Handy- Verträgen zu profitieren. Die Kosten für die Kundengewinnung liefen allerdings aus dem Ruder, da große Vertriebspartner auf den Verkauf von debitel light in ihren Filialen gedrängt hätten. Blau.de vertreibt wie Simyo Handy-Verträge ohne Mobilfunkgeräte und kann daher günstige Minutenpreise anbieten.
Zusätzliche Einnahmen verspricht sich debitel nun vom Ausbau des Festnetzgeschäfts. Neben HanseNet und Arcor wird debitel künftig mit der Deutschen Telekom kooperieren. "Wir bieten unseren Kunden jetzt die Auswahl von drei Festnetzanbietern und vier Mobilfunknetzen und haben damit eines der größten Sortimente an Telekommunikationsangeboten auf dem deutschen Markt", sagte Vertriebsvorstand Oliver Steil.