Analyse: Wärmepumpe heizt 41 Prozent günstiger als Gasheizung
Stand: 21.07.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Der Betrieb einer effizienten Wärmepumpe kann Haushalte deutlich entlasten: Im Vergleich zu einer Gasheizung fallen die Heizkosten aktuell rund 41 Prozent niedriger aus. Weniger leistungsfähige Geräte bringen noch einen Kostenvorteil von rund 13 Prozent. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox.
Effiziente Wärmepumpe spart über 900 Euro Heizkosten ein
Für die Beheizung eines Einfamilienhauses mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) Erdgas werden derzeit durchschnittlich 2.262 Euro fällig. Eine effiziente Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 4 benötigt für die Bereitstellung der gleichen Heizleistung 5.000 kWh Wärmepumpenstrom. Die Kosten dafür liegen bundesweit bei durchschnittlich 1.337 Euro. Im Vergleich zu einer Gasheizung sind das 925 Euro oder 41 Prozent weniger Heizkosten im Jahr.
"Die Betriebskostenlücke zwischen Gasheizungen und Wärmepumpen dürfte sich in den kommenden Jahren weiter vergrößern. Grund dafür ist vor allem der steigende CO2-Preis, der fossile Energieträger wie Erdgas zunehmend verteuert. Haushalte mit einer Wärmepumpe profitieren hingegen von niedrigen Stromnetzgebühren und Konzessionsabgaben. Entscheidend ist aber die Effizienz der Anlage. Je höher die Jahresarbeitszahl, desto geringer fällt der Strombedarf aus und desto größer ist die Ersparnis gegenüber fossilen Heizsystemen", sagt Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.
Weniger effiziente Wärmepumpe spart noch 13 Prozent Heizkosten
Bei einer weniger effizienten Wärmepumpe (Jahresarbeitszahl von 2,7), liegen die Heizkosten noch rund 13 Prozent (284 Euro) unter denen der Gasheizung. Beim derzeitigen bundesweiten Haushaltspreis summieren sich die Gesamtkosten für die dann notwendigen 7.500 Kilowattstunden Strom auf 1.978 Euro. Gründe für ein weniger effizient arbeitendes Wärmepumpensystem können beispielsweise eine mangelhafte Dämmung oder weniger gut geeignete Heizkörper sein.
"Gasheizungen sind in der Anschaffung oft günstiger als Wärmepumpen. Dafür liegen die laufenden Betriebskosten bei Wärmepumpen in der Regel niedriger. Welche Heizlösung im Einzelfall am besten geeignet ist, hängt stark von den baulichen Gegebenheiten ab. Eine qualifizierte Energieberatung vor Ort kann hier wertvolle Unterstützung bieten und zugleich über die verschiedenen staatlichen und kommunalen Förderprogramme informieren", sagt Thorsten Storck.
Methodik
Der durchschnittliche Haushaltspreis für Gas bezieht sich auf ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh. Für Wärmepumpenstrom wurde eine Jahresarbeitszahl von 2,7 (7.500 Kilowattstunden) und 4 (5.000 Kilowattstunden) zugrunde gelegt. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) drückt die Effizienz des Heizsystems aus. Eine JAZ von 4 bedeutet, dass das Heizsystem 4 kWh Wärme durch 1 kWh elektrische Energie erzeugt. Optimal eingestellte Heizsysteme sollten eine JAZ zwischen 3 und 5 erreichen.