Berufsrechtsschutz
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Rechtsschutzversicherung für Arbeitnehmer
Eine Rechtsschutzversicherung unterstützt Versicherte dabei, in vielen privaten Lebensbereichen ihr Recht wahrzunehmen und durchzusetzen. Wer sich zusätzlich gegen Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz zum Beispiel mit dem Arbeitgeber, dem Dienstherren oder mit der Rentenkasse absichern möchte, wählt entsprechend einen Rechtsschutz, der den Baustein Berufsrechtsschutz integriert. Diese übernimmt bei juristischen Auseinandersetzungen die Anwalts- und Gerichtskosten und schützt den Arbeitnehmer somit vor finanziellen Belastungen durch den Prozess. Auf Verivox können Sie verschiedene Tarife hinsichtlich Preis und Leistung vergleichen und direkt online abschließen.
- Leistungsumfang
- Kostenübernahme
- Deckungssumme und Kosten
- Tipps zum Sparen
- Für wen ist der Berufsschutz sinnvoll?
- Persönliche Beratung
Aktuell: Kündigung aufgrund von Corona?
Damit eine Kündigung rechtmäßig ist, muss diese sozial gerechtfertigt sein – also sachliche Gründe enthalten. Eine Krise, so wie die aktuelle Corona-Pandemie, ist alleinstehend nicht automatisch ein zulässiger Kündigungsgrund. Sollten Sie von Ihrem Arbeitgeber "wegen Corona" gekündigt worden sein, lassen Sie die Kündigung auf jeden Fall rechtlich prüfen. Achtung: Ihre Klage gegen die Kündigung durch den Arbeitgeber muss innerhalb einer Frist von drei Wochen beim Arbeitsgericht eingehen.
(Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund)
Berufsrechtsschutz-Versicherungen vergleichen
Die Berufsrechtsschutzversicherung kann nur als Zusatzbaustein einer privaten Rechtsschutzversicherung abgeschlossen werden. Für einen umfassenden Versicherungsschutz ist die Kombination aus Privatrechtsschutz, Berufsrechtsschutz („Arbeit und Beruf“) sowie Kfz-Rechtsschutz („Verkehr und Familie“) bereits im Rechner voreingestellt.
- Vergleich starten: Tragen Sie Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit und Ihr Alter in den Rechner ein.
- Tarifrelevante Angaben: Wählen Sie Ihren gewünschten Versicherungsumfang aus und machen Sie einige Angaben zu bestehenden Versicherungen. Klicken Sie dafür alle gewünschten Zusatzleistungen an.
- Rechtsschutztarife vergleichen: Vergleichen Sie günstige Angebote zur Rechtsschutzversicherung und schließen Sie Ihren Tarif bequem online ab.
Versicherungsschutz erweitern
Auf Wunsch können neben dem Berufsrechtsschutz noch weitere Module im Vergleichsrechner hinzugefügt werden, um beispielsweise für Konflikte, die im Mietrecht (für Eigentümer und Mieter) entstehen könnten, Vorsorge zu treffen. Auch eine Erweiterung für Verkehrsrechtsschutz ist möglich. Einige Versicherer bieten solche Rundum-Schutz-Pakete günstiger an. Wer nur gezielt einen einzelnen Bereich abdecken möchte, fährt damit jedoch günstiger.
Was ist eine Berufsrechtsschutzversicherung?
Die Berufsrechtsschutzversicherung sichert Angestellte und Arbeitnehmer bei Rechtsstreitigkeiten rund um das Arbeitsrecht ab und unterstützt bei Konflikten mit dem Arbeitgeber, dem Arbeitsamt oder der Rentenversicherung. Sie schützt Berufstätige vor der finanziellen Belastung, die sich aus den Anwalts- und Prozesskosten ergeben, indem sie diese bis zur vereinbarten Deckungssumme übernimmt. Da nicht alle beruflichen Konflikte direkt vor das Arbeitsgericht landen, kommt die Versicherung auch für Beratungskosten und Mediationen auf, um sich beispielsweise bei Unklarheiten zum neuen Arbeitsvertrag oder Unterstützung bei einem Aufhebungsvertrag zunächst juristisch beraten zu lassen.
Leistungsumfang des Berufsschutz
In der Regel wird der Berufs- oder Arbeitsrechtsschutz von Versicherern nur als Zusatztarif zum Privatrechtsschutz angeboten, separat kann er nicht abgeschlossen werden. Dabei wahrt die Berufsrechtsschutzversicherung die Interessen des Arbeitnehmers. Zu den häufigen Versicherungsfällen gehören Auseinandersetzungen wegen:
- Anfechtung einer Abmahnung
- falschem Arbeitszeugnis
- Kündigungsschutzklage
- Abfindungsforderung
- falscher Gehaltseinstufung
- Differenzen bezüglich Arbeitszeitregelung und Urlaubsanspruch
- Streitigkeiten bei Lohn- und Gehaltszahlungen (auch Weihnachts- oder Urlaubsgeld)
- Versetzungen, verbunden mit Kürzungen des Gehalts
- Streitigkeiten wegen Mutterschutz
- Klage wegen Diskriminierung/Mobbing
- Streit um die Betriebsrente
- Streitigkeiten mit dem Rentenversicherungsträger (Erwerbsunfähigkeits- oder Altersrente)
- Streitigkeiten mit der Berufsgenossenschaft
- juristischen Auseinandersetzungen mit der Agentur für Arbeit
Der Berufsrechtsschutz greift mitunter auch bei Konflikten mit eigenen Angestellten, zum Beispiel wenn der Versicherte selbst Arbeitgeber ist und eine Haushaltshilfe oder einen Babysitter engagiert hat. Wer selbst im privaten Rahmen als Arbeitgeber tätig ist, sollte nach einem entsprechenden Tarif suchen, der diesen Bereich ebenfalls absichert. Denn nicht in allen Basistarifen der Versicherer ist das private Arbeitgeberverhältnis mitversichert.
Wartezeit beachten
Üblicherweise greift der Versicherungsschutz erst nach einer Wartezeit von drei Monaten, nachdem der Vertrag geschlossen wurde. Bestehende oder sich ankündigende Rechtsfälle werden nicht versichert. Aus diesem Grund sollte eine Rechtsschutzversicherung vorsorglich abgeschlossen werden. Wechselt der Versicherte von einer Versicherungsgesellschaft zur nächsten, entfällt bei lückenlosem Übergang die Wartezeit für die Bausteine, die bereits vorher versichert waren.
Welche Kosten werden übernommen?
Kommt es zu einem Versicherungsfall, sollte der Versicherte die Versicherung umgehend darüber informieren und die kostenlose Erstberatung nutzen. Nachdem die Versicherung informiert wurde, prüft sie zunächst, ob eine ausreichende Aussicht auf Erfolg besteht sowie ob Selbstverschuldung oder grobe Fahrlässigkeit seitens des Versicherten vorliegt. Erst wenn das nicht der Fall ist und der Fall erfolgversprechend ist, übernimmt sie alle Kosten rund um die juristische Auseinandersetzung wie:
- Anwaltskosten (Anwalt sollte frei wählbar sein)
- Kosten für Gutachter oder Sachverständige und Zeugengeld
- Kosten für das Gerichtsverfahren
- Kosten für eine Mediation
- Kosten der Gegenseite (falls notwendig)
- Kosten für Schieds- und Schlichtungsverfahren
Dazu kommen sogenannte kostenlose Leistungen dazu wie eine kostenfreie Rechtsberatung vor dem offiziellen Gang zum Anwalt und die freie Anwaltswahl.
Wann zahlt die Versicherung nicht?
Ausgenommen vom Versicherungsschutz sind rechtswidrige oder vorsätzliche Handlungen zum Beispiel Kündigungen, die sich aus einer Straftat ergeben – zum Beispiel Diebstahl von Firmeneigentum. Weitere individuelle Ausnahmen gehen aus dem Versicherungsvertrag hervor. Zudem kommt der Berufsrechtsschutz nur für Auseinandersetzungen im Individualrecht auf; Streitigkeiten mit weiteren Tarifparteien oder gewerkschaftliche Streiks werden nicht versichert.
Wenn sich ein Rechtsfall ankündigt
Haben Sie bereits eine Berufsrechtsschutzversicherung und es kündigt sich ein Rechtsfall an – weil Sie zum Beispiel zu einem unerfreulichen Mitarbeitergespräch geladen wurden –, informieren Sie die Versicherung darüber und lassen Sie sich kostenlos von einem Anwalt beraten. Um sicherzugehen, dass die Versicherung auch für den sich anbahnenden Rechtsfall zahlt, holen Sie sich eine schriftliche Kostenzusage ein. Die sogenannte Deckungsanfrage können Sie über einen Anwalt einfordern oder selbst an die Versicherung richten. Im ersten Fall müssen Sie eventuell selbst die Kosten für den Aufwand tragen.
Deckungssumme und Kosten
Versicherte sollten darauf achten, die Deckungssumme – die Höhe, bis zu der die Versicherung die Kosten trägt –, ausreichend hoch zu wählen. Gehen Streitigkeiten über mehrere Instanzen oder sind sie langwierig, können die Kosten für die Rechtsschutzversicherung schnell ansteigen. Für die Prozesskosten ist außerdem der Streitwert mit entscheidend, der im Streitwertkatalog für jedes Bundesland entsprechend geregelt ist. Je nach Fall handelt es sich dabei um einen Anteil einer Monatsvergütung oder mehrere Monatsgehälter. Dementsprechend sollte die Deckungssumme mindestens 300.000 Euro betragen, für Selbstständige oder Manager sollte sie noch höher ausfallen. Einige Versicherer begrenzen die Versicherungssumme nicht und übernehmen die Kosten in unbegrenzter Höhe. Versicherte, die mit dem Vermögen Dritter arbeiten oder außerhalb der Europäischen Union tätig sind, sollten auf eine eventuelle Begrenzung der Deckungssumme für diese Fälle im Vertrag achten.
Wie viel der Versicherte für die Versicherung zahlt, hängt wiederum von weiteren Faktoren ab. Da eine Berufsrechtsschutzversicherung immer nur als Zusatzpaket zum Privatrechtsschutz abgeschlossen werden kann, richtet sich der Versicherungsbeitrag nach dem Grundtarif. Die Zusatzkosten für den Berufsrechtsschutz sind jedoch minimal. Die Höhe der Prämie wird durch das Alter, den Berufsstatus und die versicherten Leistungen bestimmt. Generell gilt: Je umfangreicher der Versicherungsschutz ist, desto mehr kostet die Versicherung. Single-Tarife sind ab 13 Euro pro Monat günstiger als Familientarife, da diese den Ehe- oder Lebenspartner und die Kinder teilweise mitversichern. Auch die Selbstbeteiligung pro Rechtsfall spielt bei der Ermittlung der Prämie eine Rolle. Üblich sind Selbstzahlungen zwischen 150 und 250 Euro. Wer auf Selbstzahlung verzichtet, muss mit höheren Beiträgen rechnen.
Tipps zum Sparen
Je nach Berufsgruppe und den damit verbundenen Risiken kann die Berufsrechtsschutzversicherung auch teurer ausfallen. Hier helfen einige Tricks, um die Beiträge dennoch zu senken:
- Längere Laufzeit der Police honorieren die Versicherungsgesellschaften meist mit günstigeren Tarifbeiträgen.
- Gleiches gilt für Fragen zur Vorversicherung: Bei einem lückenlosen Übergang vom alten zum neuen Vertrag gewähren manche Anbieter einen Nachlass beim Selbstbehalt oder weitere Vorteile. Liegt der letzte gemeldete Schaden dabei auch noch viele Jahre zurück oder verlief die bisherige Rechtsschutzversicherung sogar schadenfrei, wirkt sich auch das bei der Tarifberechnung äußerst günstig aus.
- Den Versicherungsbaustein zum Arbeits- und Berufsrecht können Versicherte in ihrer Steuererklärung unter sonstige Werbekosten absetzen.
Für wen ist eine Berufsrechtsschutzversicherung sinnvoll?
Grundsätzlich bietet eine Berufsrechtsschutzversicherung allen Angestellten aufgrund der finanziellen Absicherung im Streitfall die Möglichkeit, ihr Recht wahrzunehmen und wenn nötig einzuklagen. Nicht nur, weil ein Prozess vor dem Arbeitsgericht schnell mehrere Tausend Euro kostet, sondern auch, weil er sich je nach Streitfall über Jahre hinziehen kann. Große Unternehmen haben dann oft den finanziellen Vorteil gegenüber Angestellten ohne Rechtsschutz. Denn Berufstätige müssen wissen, dass im Zuge des Arbeitsrechts in der 1. Instanz jede Partei ihre gerichtlichen und außergerichtlichen Anwaltskosten selbst tragen muss – unabhängig davon, wer den Rechtsstreit gewinnt oder verliert (§ 12a Arbeitsgerichtsgesetz). Diese Regelung schützt den Arbeitnehmer im Falle der Niederlage zwar, gewinnt er, muss er dennoch die Kosten für Anwalt, Verdienstausfall etc. übernehmen. Mit einer Berufsrechtsschutzversicherung lässt sich dagegen Vorsorge treffen.
Dabei ist eine Berufsrechtsschutzversicherung für diejenigen besonders zu empfehlen, die in einer Branche oder einem Betrieb arbeiten, in der oder dem es gehäuft zu Rechtsstreitigkeiten kommen kann. Das betrifft Berufe, in denen viele Parteien an der Arbeit beteiligt sind wie Kunden, Patienten, Vertragspartner oder Angestellte, die häufig den Arbeitgeber wechseln. Bei diesen Angestellten und Arbeitern stellt sich nicht nur die Frage ob, sondern auch welche Leistungen auf jeden Fall integriert sein sollten. Dazu zählen zum Beispiel folgende Branchen und Berufe:
Berufsspezifische Rechtsschutzversicherungen
Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes stellen aus Versicherungssicht ein geringeres Risiko als Angestellte in der Privatwirtschaft dar. Dementsprechend sind die Tarife für sie etwas günstiger. Zu den typischen Rechtsfällen zählen Auseinandersetzungen mit dem Dienstherren, wenn es um Versetzungen oder Disziplinarverfahren geht, oder mit der Pensionskasse.
Wer als Angestellter oder Arbeitnehmer Mitglied in der Gewerkschaft ist, ist bereits über diese arbeitsrechtlich versichert. Die Prämie wird dann über die Mitgliedschaftsbeiträge abgegolten. In der Regel profitieren Gewerkschafts- und Arbeitsvereinsmitglieder von günstigeren Konditionen. Der Rechtsschutz deckt jedoch nur die Berufsrechtsschutz, nicht aber private Rechtsfälle ab.
Bei Selbstständigen wird das Risiko, in einen Rechtsstreit zu geraten, als höher eingestuft. Diesen drohen rechtliche Auseinandersetzungen mit Mitarbeitern, Partnern und Kunden sowie Finanzämtern, wodurch der Fokus der auf Vertrags- und Sachenrecht, Ordnungswidrigkeiten sowie Steuer- und Sozialrecht liegt. Dementsprechend benötigen sie einen anderen, speziell auf sie zugeschnittenen Arbeitgeberrechtsschutz, den eine Firmenrechtsschutzversicherung abdeckt. Die Tarifpreise richten sich auch nach Größe, Branche und Jahresumsatz des Unternehmens.
Wer als Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzender oder Leiter angestellt ist, kann keine private Berufsrechtsschutzversicherung in Anspruch nehmen, da sie auch als juristische Person auftreten und der gesetzliche Kündigungsschutz nicht greift. Hier kommt stattdessen der Anstellungsvertragsrechtsschutz zum Tragen, der jedoch wesentlich teurer ist als der normale Angestelltentarif. Zusätzlich ist hier eine Vermögensschadenhaftpflicht zu empfehlen.
Einige Versicherungen bieten weitere spezielle Berufsrechtsschutzversicherungen zum Beispiel für Mediziner, Juristen und Unternehmen im Baugewerbe an. Diese Berufsgruppen haben mit unterschiedlichen Parteien zu tun, wodurch das Risiko für juristische Auseinandersetzungen ebenfalls erhöht ist. Zudem kommen berufsspezifische Tätigkeiten hinzu, die einer besonderen Absicherung bedürfen.
Persönliche Beratung durch Verivox
Ein Vergleich der Tarife beim Berufsrechtsschutz lohnt sich in jedem Fall. So können Sie schnell und unkompliziert die Police mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis finden. Haben Sie sich für eine bestimmte Police entschieden, können Sie diese fast immer schnell, einfach und sicher online beantragen.
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