Handy-Geschwindigkeit: Welcher Nutzertyp braucht wie viel Speed?
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Datengeschwindigkeit zeigt an, wie schnell Mobilfunkkunden mit dem Smartphone surfen.
- Mit LTE sind zwischen 21,6 bis hin zu 300 Mbit/s möglich.
- 5G ermöglicht perspektivisch höhere Bandbreiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde.
Für wen reicht eine Datengeschwindigkeit von 25 oder 50 Megabit pro Sekunde beim Handytarif aus? Und für welche mobilen Anwendungen eignen sich leistungsstarke Highspeed-Tarife mit bis zu 300 Mbit/s? Verivox erklärt, welche Surf-Geschwindigkeit zu welchem Nutzertyp passt.
"Schneckennetz" bis Highspeed: Welche Geschwindigkeiten gibt es?
Die Datengeschwindigkeit bei Handytarifen zeigt an, wie schnell Nutzerinnen und Nutzer mit dem Smartphone surfen – also wie schnell Webinhalte auf dem Endgerät laden (Download) bzw. wie schnell Inhalte versendet werden (Upload).
- 5G: Im neuen 5G-Netz sind künftig Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde drin. Der 5G-Speed liegt in der Praxis jedoch oft deutlich darunter; als branchenüblicher Durchschnitt gelten derzeit etwa 300 Mbit/s. Inzwischen ist der neue Netzstandard fast bundesweit verfügbar.
- 4G (LTE): Mit dem aktuellen Mobilfunkstandard 4G sind je nach Tarif und Anbieter 21,6 bis hin zu 300 Mbit/s möglich.
- 3G (UMTS/HSDPA): Der Vorgängerstandard 3G ermöglichte langsamere Geschwindigkeiten zwischen 7,2 und 42,2 Mbit/s; das alte UMTS-Netz ist aber inzwischen komplett zurückgebaut, um für 5G Platz zu machen.
- 2G (GPRS/EDGE): Im "Schneckentempo" mit 16, 32 oder 64 kbit/s surfen Mobilfunkkunden teilweise auch heute noch – wenn das Datenvolumen aufgebraucht ist und der Anbieter den Speed drosselt.
Geschwindigkeit und Datenvolumen sind übrigens nicht dasselbe: Die Datengeschwindigkeit zeigt an, wie schnell Sie surfen; das Datenkontingent bezeichnet die Datenmenge, die im Tarif inkludiert sind. Überschreiten Sie das Datenlimit, reduziert der Anbieter die Geschwindigkeit.
Welcher Speed eignet sich für welchen Nutzertyp?
1. Für Sparsame und Normalnutzer
Schnelles LTE ist in neuen Tarifen heutzutage Standard, auch bei günstigen Service-Providern. "Kleine" LTE-Tarife mit 21,6 oder 25 Mbit/s sind aber selbst bei den Discountern kaum noch zu finden. Hier haben sich 50 Mbit/s als gängiger Speed inzwischen durchgesetzt. Mobilfunkkunden haben in diesem Bereich eine große Auswahl an Tarifen in unterschiedlichen Netzen – zu günstigen Preisen ab etwa 5 Euro im Monat.
Reguläre Internetnutzung ist damit problemlos möglich, wie etwa das Aufrufen von Webseiten oder die Nutzung von Apps und mobiler Kommunikation. Mit einer Bandbreite von 50 Mbit/s lässt sich in der Regel ruckelfrei streamen; auch reguläre Downloads sind meistens innerhalb weniger Sekunden abgeschlossen. Lediglich datenintensivere Anwendungen wie Videos in hoher Auflösung brauchen im Vergleich zu leistungsstarken Highspeed-Tarifen etwas mehr Zeit, um zu laden.
2. Für Streamer und Überflieger
Höhere Geschwindigkeiten erhalten Mobilfunkkunden in erster Linie bei den Netzbetreibern. Die Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 bieten in ihren Standard-Handytarifen Maximalwerte von bis zu 300 Mbit/s. O2 und 1&1 haben mittlerweile aber auch unlimitierte Daten-Flatrates im Angebot, die nach Speed gestaffelt sind: die günstigsten sind bereits ab 15 Mbit/s zu haben.
Mobiles Highspeed-Internet ist ideal für ruckelfreies Video-Streaming mit hoher Auflösung, Online-Gaming oder wenn das Gerät als Hotspot für weitere Endgeräte eingesetzt wird. Datenintensive Anwendungen laden damit blitzschnell und fast ohne Verzögerung. Mobiles Highspeed-Internet kommt daher für alle Intensivnutzer in Frage, die unterwegs häufig Serien oder Filme streamen bzw. Online-Games spielen – oder für Business-Anwender, die regelmäßig große Datenmengen herunterladen. Die Tarife der Netzbetreiber bieten zwar in der Regel mehr Leistung als Discounter-Angebote, dafür müssen Mobilfunkkundinnen und -kunden aber auch tiefer in die Tasche greifen.
Noch schneller geht mobiles Surfen mit dem neuesten Mobilfunkstandard 5G. Selbst datenintensive Anwendungen laden damit nahezu in Echtzeit. Sie benötigen ein 5G-fähiges Smartphone, die entsprechende Tarifoption und 5G-Netz vor Ort, um den neuen Standard nutzen zu können.
Maximaler Speed wird im Alltag oft nicht erreicht
Es handelt sich bei den Angaben der Anbieter um Maximalgeschwindigkeiten – die durchschnittlich erreichte Geschwindigkeit liegt oft deutlich darunter. Denn wie schnell Sie surfen, hängt auch von weiteren Faktoren ab: von der Netzqualität vor Ort und der Auslastung innerhalb der Funkzelle. In gut ausgebauten Ballungsgebieten ist die Netzabdeckung mit hohen Geschwindigkeiten meist besser, während es in ländlichen Gebieten und entlang von Verkehrswegen teils immer noch sogenannte "weiße Flecken" ohne Empfang gibt oder "graue Flecken", also Gebiete, die nicht von allen Netzbetreibern versorgt werden.