Siemens: Entscheidung über Handy-Sparte rückt näher
Stand: 29.12.2004
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München (dpa) - Der Siemens-Konzern hat noch immer nicht über die Zukunft seiner zuletzt verlustreichen Handy-Sparte entschieden. "Ich hoffe, dass ich auf der Hauptversammlung am 27. Januar etwas dazu sagen kann. Sicher bin ich aber nicht", sagte Siemens-Chef Heinrich von Pierer dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). Derzeit würden alle Optionen geprüft. Pierer schloss einen Verkauf oder eine Schliessung der Handy-Sparte ausdrücklich nicht aus. Möglich seien aber auch die Sanierung der Sparte oder eine Partnerschaft mit einem anderen Hersteller.
Pierer lobte den Einsatz der Politik für Grossaufträge im Ausland. "Nicht nur der Bundeskanzler an der Spitze, sondern auch andere Kabinettsmitglieder engagieren sich sehr." Deutschland habe hier mit Amerikanern und Franzosen gleichgezogen. Es müssten aber in Europa im internationalen Wettbewerb auch starke Unternehmen gebildet werden, sagte Pierer der "Börsen-Zeitung". "Wir müssen europäische Champions schaffen."
Pierer kündigte eine weitere Anpassung der Kosten in Deutschland an. "An vielen Stellen sind wir absolut wettbewerbsfähig, an einigen anderen Stellen leider nicht", sagte er dem "Handelsblatt". Daran müsse gearbeitet werden. Der Konzern verhandelt derzeit mit den Beschäftigten seiner Niederlassungen in Deutschland über niedrigere Lohnkosten.