Connect kritisiert Handy Tests der Stiftung Warentest
Stand: 18.09.2002
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die Handy-Tests der Stiftung Warentest haben nur wenig Aussagekraft für ratsuchende Handy-Käufer. Zu diesem Ergebnis kommt das Telekommunikationsmagazin "connect" (Ausgabe 10/2002 vom 19. September). Nach Recherchen der Zeitschrift beschränkt die Stiftung Warentest ihre Bewertung der Sende- und Empfangseigenschaften auf so genannte Praxistests: Handys werden an nicht näher genannten Orten mit schlechter Empfangssituation ausprobiert. Darüber hinaus gehende Laboruntersuchungen unterbleiben. "connect": "Solche Praxistests gleichen einem Nachtflug ohne Radar." Eine ganze Reihe völlig unkontrollierbarer äusserer Einflüsse, die sich sekündlich verändern können, machen die Reproduzier-barkeit der Testergebnisse unmöglich und stellen die Aussagekraft damit in Frage: In welcher Basisstation ist das Handy eingebucht, und welche Frequenzen nutzt die Basisstation, wie ist die augenblickliche Netzauslastung, oder wie sind die Wetter-bedingungen? Das sind nur einige von vielen Faktoren, welche die Sende- und Empfangsbedingungen der Handys beeinflussen und damit das Testergebnis verfälschen können.
Die "connect"-Redaktion war auf die problematischen Testaussagen aufmerksam geworden, nachdem ein Handy-Test im aktuellen "test"-Heft der Stiftung Warentest zu völlig anderen Ergebnissen führte als die von "connect" ermittelten. "Als grösstes Telekommunikationsmagazin Europas hat ‚connect’ eine besondere Verantwortung gegenüber seinen Lesern und steht unter strengster Beobachtung der Hersteller. Für die Richtigkeit unserer Testergebnisse bürgt das modernste und aufwändigste Messlabor einer Testzeitschrift weltweit. Messeinrichtungen im Wert von über einer Million Euro, eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000 und eine Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17025 garantieren eine optimale Reproduzierbarkeit der Ergebnisse. Allein für den Empfangs- und Sendetest eines Handys werden 1.500 Einzelwerte in einem abgeschirmten Messraum ermittelt, um sämtliche Störeinflüsse auszuschliessen", so Hans-Martin Burr, Chefredakteur von "connect".