Umwelthaftpflicht-Versicherung
Mit der Umwelthaftpflichtversicherung decken Versicherungsnehmer Ansprüche aus Sach- und Personenschäden durch Umweltverschmutzung ab. Unternehmer und Privatpersonen sollten dieses Risiko nicht unterschätzen.
- Was ist eine Umwelthaftpflichtversicherung?
- Versicherte Schäden
- Wer die Versicherung braucht
- Kosten
- Umweltschadenversicherung
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Die Umwelthaftpflichtversicherung springt ein, wenn Privatpersonen oder Betriebe durch umweltgefährdende Stoffe einen Schaden bei Dritten verursachen.
- Im privaten Bereich ist die Versicherung des Heizöltanks ratsam.
- Unternehmen sollten ihren Versicherungsumfang auf die im Betrieb befindlichen Gefahrenquellen abstimmen.
- Schäden, die der öffentlichen Hand entstehen, lassen sich mit einer Umweltschadenversicherung abdecken.
Was ist eine Umwelthaftpflichtversicherung?
Wer ein Missgeschick verursacht, bei dem andere zu Schaden kommen, muss für die daraus entstehenden Kosten aufkommen. Bei Sachschäden ist dies im Regelfall der Aufwand für die Reparatur oder bei zerstörten Gegenständen der Zeitwert, bei Personenschäden fallen Behandlungskosten sowie möglicherweise Schmerzensgeld und Rentenansprüche an.
Dies gilt auch dann, wenn durch das Schadensereignis die Umwelt verschmutzt wurde und daraus Kosten entstehen. Davon betroffen können sowohl Betriebe als auch Privatpersonen sein:
- Beispiel für betrieblich verursachte Umweltschäden: Aufgrund eines Unfalls in einer betrieblichen Anlage treten giftige Dämpfe aus, und der benachbarte Betrieb muss einen Tag lang evakuiert werden. Der Geschädigte kann den Verursacher für den dadurch verursachten Produktionsausfall haftbar machen.
- Beispiel für private Umweltschäden: Ein Öltank auf einem privaten Grundstück wird undicht, und Heizöl dringt in den Boden ein. Weil Heizöl für das Grundwasser extrem schädlich ist, muss der Grundstücksbesitzer das betroffene Erdreich dekontaminieren und entsorgen lassen.
Gegen Ansprüche aus solchen Schäden können sich Privatleute und Unternehmen mit einer Umwelthaftpflichtversicherung schützen.
Welche Bereiche deckt die Umwelthaftpflichtversicherung ab?
Der Umfang der Versicherungsdeckung hängt in erster Linie davon ab, ob es sich um eine betriebliche oder um eine private Versicherung handelt.
Betriebliche Umwelthaftpflichtversicherung
Die betriebliche Umwelthaftpflichtversicherung ist häufig eine Ergänzung zur allgemeinen betrieblichen Haftpflichtversicherung. Häufig kann der Versicherungsnehmer zwischen unterschiedlichen Bausteinen wählen. Dazu zählt beispielsweise die Absicherung von
- Produktionsanlagen in unterschiedlichen Gefahrenstufen,
- Lagerstätten von Erdölprodukten, Säuren, Lösemitteln oder anderen umweltgefährdenden Stoffen,
- Kleingebinden mit umweltgefährdenden Stoffen oder
- Anlagen für die Behandlung von Abwasser.
Private Umwelthaftpflichtversicherung
Da private Haushalte in aller Regel keine umweltgefährdenden Lager oder Produktionsanlagen betreiben, beschränkt sich die Absicherung gegen Haftungsrisiken aus Umweltschäden zumeist auf den Betrieb eines Heizöltanks im Eigenheim.
Dieser lässt sich im Rahmen einer Gewässerschaden-Haftpflichtpolice versichern, so dass im Falle des Umweltschadens aufgrund eines Lecks alle Kostenrisiken abgedeckt sind. Diese Versicherung lässt sich je nach Anbieter in die klassische Privathaftpflichtversicherung integrieren oder als eigenständiger Vertrag abschließen.
Ist der Abschluss einer Umwelthaftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben?
Ebenso wie die private oder betriebliche Haftpflichtversicherung ist auch die Umwelthaftpflichtversicherung eine Police, die auf freiwilliger Basis abgeschlossen wird.
Allerdings ist für Unternehmen, die mit umweltgefährdenden Stoffen hantieren, die Abdeckung der Risiken über eine entsprechende Versicherung äußerst ratsam. Ansonsten könnte aufgrund hoher Forderungen im Schadensfall die Existenz des Betriebs gefährdet sein.
Auch private Haushalte, die einen eigenen Heizöltank besitzen, sollten diesen im Rahmen einer Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung gegen eventuelle Ansprüche aus Umweltrisiken absichern. Denn: Bei Leckagen können die Kosten für Reparatur, Dekontaminierung und Entsorgung schnell fünfstellige Summen erreichen.
Wie hoch sind die Kosten für eine Umwelthaftpflichtversicherung?
Bei der betrieblichen Umwelthaftpflichtversicherung können die Kosten stark variieren, da sie von mehreren Einflussfaktoren abhängig sind. Dazu zählen unter anderem
- die Größe des Unternehmens und die Anzahl der Mitarbeiter,
- die Art der dort gelagerten oder verarbeiteten Gefahrstoffe,
- die Menge der gefährlichen Stoffe oder
- der Umfang der Absicherung.
Einfacher ist der Kostenvergleich für die private Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung, da diese häufig als Standardpolice für die Absicherung für Heizöltanks bis zu einem Volumen von 10.000 Litern angeboten wird.
Als eigenständige Versicherung gibt es die Gewässerschaden-Haftpflichtpolice schon für deutlich weniger als 50 Euro pro Jahr. Außerdem ist sie Bestandteil in vielen Komfort-Tarifen der privaten Haftpflichtversicherung, deren Jahresprämie im Vergleich zum Basistarif häufig rund 20 bis 40 Euro höher ist.
Welche Unterschiede bestehen zur Umweltschadenversicherung?
Zwischen Umwelthaftpflichtversicherung und Umweltschadenversicherung besteht ein wichtiger Unterschied:
- Die Umwelthaftpflichtversicherung deckt nur privatrechtliche Schadenersatzansprüche ab, die aus Personen- oder Sachschäden von Privatpersonen, Unternehmen oder Institutionen resultieren.
- Die Umweltschadenversicherung umfasst Ansprüche, die die öffentliche Hand im Schadensfall stellt.
Beispiel: Nach einem Brand gelangt kontaminiertes Löschwasser in einen Fluss, die Folge ist ein Fischsterben in großem Umfang. Nach der Gewässersanierung müssen Fische wieder neu angesiedelt werden. Die dafür anfallenden Kosten übernimmt die Umweltschadenversicherung, weil hierbei Allgemeingut zu Schaden gekommen ist.
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