Demenz: Diese frühen Anzeichen verraten eine Erkrankung
Stand: 23.01.2020
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Demenz betrifft immer mehr Menschen. Wichtig ist bei einer Erkrankung die frühzeitige Behandlung. Diese Anzeichen können eine Demenz schon im frühen Stadium verraten.
Marion Langhorst, Beraterin beim Alzheimer-Telefon der deutschen Alzheimer-Gesellschaft: "Eine frühzeitige Diagnose ist für alle Beteiligten wichtig: Die Betroffenen können mit Vorsorgeverfügungen ihre Wünsche für die spätere Phase der Krankheit festlegen und haben oft noch die Chance sich bestimmte Wünsche, wie beispielsweise eine Reise, zu erfüllen. Die Angehörigen können sich auf die anstehenden Veränderungen einstellen, frühzeitig Hilfen organisieren und auch besser mit den Krankheitssymptomen umgehen, wenn sie deren Ursache kennen."
Die folgenden Symptome sprechen für eine beginnende Demenz
Kurzzeitgedächtnis verschlechtert sich
Eine der ersten Anzeichen für eine demenzielle Erkrankung ist eine Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses. Zum Beispiel werden wichtige Termine versäumt oder direkt nach dem Verlassen der Haustür vergessen, was der Grund des Aufbruchs war. Häufig werden auch immer wieder die gleichen Dinge erzählt oder Fragen gestellt, die bereits beantwortet wurden.
Halluzinationen und Wahnvorstellungen
Halluzinationen machen sich zu Beginn vor allem dadurch bemerkbar, dass Bilder aus der Vergangenheit sich mit dem aktuellen Geschehen vermischen. "Erkrankte glauben dann, im Pfleger den eigenen Vater oder im Pflegeheimzimmer die frühere Wohnung zu erkennen", erklärt Sabrina Cali, Leiterin der Pflegeberatung beim Verband Pflegehilfe. "Wahnvorstellungen können zum Beispiel sein, dass der Erkrankte eine Verschwörung der Nachbarn gegen sich sieht oder dem Postboten unterstellt, wichtige Briefe zu unterschlagen".
Probleme bei alltäglichen Aufgaben
Oft werden ganz alltägliche Aufgaben zur Herausforderung, die früher problemlos ausgeführt wurden. Beim Kochen wird das Salzen der Suppe vergessen, Tee mit kaltem Wasser übergossen oder die Herdplatte wird nicht ausgeschaltet.
Abnehmende Aktivität
Viele Betroffene merken schon zu Beginn, dass ihre Leistungsfähigkeit abnimmt. Aus Scham oder Angst vor dem Umzug in eine Pflegeeinrichtung versuchen sie das zu verbergen und ziehen sich zurück. Dabei werden unter einem Vorwand oft Termine abgesagt oder Angehörige gebeten, den Einkauf zu erledigen.
Zeitliche und räumliche Orientierungslosigkeit
Auch die zeitliche und räumliche Orientierung ist bei Demenzpatienten deutlich eingeschränkt: Betroffene finden sich in gewohnter Umgebung immer schlechter zurecht, vertraute Wege werden vergessen. "Auch das Erinnern an den aktuellen Wochentag oder vereinbarte Termine fällt zunehmend schwerer", so Frau Cali.
Persönlichkeitsveränderungen
Ist Ihr normalerweise freundlicher Angehöriger plötzlich leicht reizbar bis streitsüchtig? Reagiert er auf Situationen sehr direkt und vermeintlich überzogen? Ist er ohne erkennbaren Grund sehr müde, ängstlich oder weinerlich? Gefühle können bei einer Demenz nur sehr schwer kontrolliert werden. Auch das Urteilsvermögen nimmt sukzessive ab: So wird beispielsweise Winterkleidung im Sommer getragen oder es werden Fremde ins Haus gelassen.
Sprachliche Schwierigkeiten
Ein weiteres Symptom sind auftretende sprachliche Schwierigkeiten. Worte werden vertauscht oder entfallen ganz oder es werden falsche Füllwörter verwendet. Frau Cali: "Da dadurch die Verständlichkeit des Gesprochenen deutlich abnimmt und der Erkrankte auch Probleme hat, Ihren Ausführungen zu folgen, ist ein Gespräch kaum möglich."
Ungepflegtes Erscheinungsbild
Auch ein ungepflegtes Erscheinungsbild sollte Sie aufmerksam werden lassen. Das kann entweder bedeuten, dass die Körperpflege einfach vergessen wurde oder aber, dass eine (durch die Demenz bedingte) Depression vorliegt.
Verdacht auf Demenz: Was nun?
Bei einem Verdacht auf Demenz sollten Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt sprechen. Hilfe bietet unter anderem auch die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (030/25 93 79 514) an. Wer Fragen zur Pflege hat, kann sich an den Verband Pflegehilfe (06131/83 82 160) wenden, sich beim Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums informieren (030 20179131) oder an die Pflegekasse/Krankenkasse wenden.