E-Plus und Group 3G schließen UMTS-Netzbündnis - Hohe Einsparungen
Stand: 14.09.2001
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(cs/dpa) Der drittgrößte deutsche Mobilfunkbetreiber E-Plus und das spanisch-finnische Konsortium Group 3G haben ein Bündnis für den Aufbau ihrer UMTS-Mobilfunknetze geschlossen. Mit der Vereinbarung rechnen sie beim Aufbau der Netze mit Einsparungen in Höhe von mehreren Milliarden Euro. Die Kooperation gehe über das bloße Teilen von Antennenstandorten hinaus, teilten die Unternehmen am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Auch Netzelemente wie Kabel, Sende- und Empfangsanlagen würden gemeinsam genutzt. Die Group 3G um die spanische Telefonica hat ihren Sitz in München.
Das Abkommen zwischen E-Plus und 3G biete die Möglichkeit für den Einstieg eines dritten Partners, hieß es in der Erklärung weiter. Ein 3G-Sprecher wollte sich nicht aber dazu äußern, ob derzeit mit Mobilcom über einen Einstieg verhandelt werde. Hinter Group 3G steht neben Telefónica noch die finnische Sonera. E-Plus ist die deutsche Tochtergesellschaft der niederländischen KPN.
Die Geschäftsführer von E-Plus und Group 3G begrüßten den erfolgreichen Abschluss der Zusammenarbeit. "Wir bauen mehr Netzversorgung in kürzerer Zeit zu niedrigeren Kosten auf", sagte E- Plus-Chef Uwe Bergheim. So könne sich das Unternehmen stärker auf die Entwicklung von attraktiven UMTS-Diensten konzentrieren.
Group 3G-Geschäftsführer Ernst Folgmann betonte: "Die Kooperation ist optimal für uns und erhöht unsere Erfolgschancen im neuen UMTS- Markt deutlich". Ein Sprecher bezifferte die Einsparungen auf mehr als 2 Milliarden Euro (4 Milliarden Mark). In der Branche werden dem Neuling bei insgesamt sechs Anbietern die geringsten Chancen im deutschen UMTS-Geschäft eingeräumt. Mit E-Plus hatte Group 3G vor einigen Monaten bereits einen Netzvertrag für das GSM-Netz geschlossen (Roaming-Abkommen).
Danach wird Group 3G bereits vor dem UMTS-Start als fünfter Betreiber in Deutschland zum Jahresende Mobilfunk- und Datendienste anbieten. Details sollen im Oktober bekannt geben werden. Hierzu gehört auch ein neuer Markenname. Dieser werde nicht Movistar heißen, unter dem die Telefónica in Spanien ihre Mobilfunkdienste vertreibt, sondern ein neuer sein, sagte Firmensprecher Matthias Andreesen.