Atomstrom
Rund um den Atomstrom gibt es seit Jahren heftige Debatten – und das weltweit. Deutschland hat sich dafür entschieden, aus der Kernenergie auszusteigen. Ist Strom aus Atomenergie wirklich keine gute Alternative zu fossilen Brennstoffen? Und wie entwickeln sich die Kosten für diese Stromart?
- Was ist die Atomkraft?
- Wie wird Atomstrom produziert?
- Ist die Produktion von Atomstrom CO2-frei?
- Vor- und Nachteile
- Atomstrom in Deutschland und weltweit
- Welche Kosten verursacht die Atomenergie?
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Atomstrom ist im Vergleich zu fossilen Energieträgern eine relativ saubere Alternative.
- Trotzdem ist diese Art der Stromerzeugung lange nicht ökologisch wertvoll.
- Aufgrund der hohen Gefahr wurde in Deutschland 2011 der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen.
- Der Strompreis von Atomstrom ist im Vergleich zu anderen Energieträgern recht stabil.
Was ist die Atomkraft?
Ein beträchtlicher Teil des weltweiten Energiebedarfs wird aus der Atomkraft gewonnen. Die Kernenergie-Nutzung begann 1951 in den USA, wo der erste Kernreaktor gebaut und kontinuierlich verbessert wurde. Im Laufe der Zeit wurden in vielen Industrienationen zahlreiche Atomkraftwerke gebaut, um den wachsenden Energiebedarf zu befriedigen. Heute produzieren mehr als 400 Kraftwerke weltweit für Millionen von Menschen Atomstrom.
Um Strom zu erzeugen, werden Atome benötigt. Dies sind winzig kleine Teile, die sich mit bloßem Auge nicht sehen lassen. Sie kommen aber in sehr vielen Stoffen vor, so auch in Uran. Uran wird maßgeblich zur Herstellung von Atomstrom verwendet. Dabei wird das Metall zur Kernspaltung verwendet, um eine große Menge Energie freizusetzen.
Der Nachteil: Bei der Kernspaltung wird radioaktive Strahlung freigesetzt, die nicht nur den Menschen, sondern auch die Umwelt stark belasten würde, wenn sie nicht unter Kontrolle gehalten wird. Vor allem die Entsorgung der verstrahlten Brennstäbe stellt ein großes Problem dar.
Wie wird Atomstrom produziert?
Für die Produktion von Atomstrom wird ein Kern des Atoms mit Neutronen beschossen. Dadurch wird der Kern in kleinere Teile gespalten, was eine Kettenreaktion in Gang setzt. Dabei wird Energie in Form von Wärme freigesetzt, die zur Erzeugung von Wasserdampf genutzt wird. Dafür werden Brennstäbe in Wasserbecken platziert, die aufgeheizt werden und Wasserdampf erzeugen. Dieser Wasserdampf wiederum bringt eine Turbine in Bewegung, die mit einem Stromgenerator verbunden ist und die freiwerdende Energie schließlich in elektrischen Strom umwandelt.
Ist die Produktion von Atomstrom CO2-frei?
Die Stromerzeugung durch die Atomkraft ist keineswegs CO2-neutral. Die Stromproduktion selbst kommt zwar fast ohne zusätzliche Energie und damit Emissionen aus, aber der Großteil der Treibhausgase ist diesem Prozess vor- oder nachgelagert.
Besonders die Vorbereitung bis zur Kernspaltung stellt ein großes ökologisches Problem dar. Denn der Abbau von Uran und der Bau eines Kraftwerks richten massive ökologische Schäden an. Und dann ist da noch die schwierige Frage der Endlagerung.
Wie hoch der tatsächliche CO2-Ausstoß eines Kernkraftwerks wirklich ist, ist zudem schwer zu sagen. Jedes Kraftwerk ist in seiner Art einzigartig, benötigt andere Brennstäbe und Uranmengen. Wirklich sauber ist der Atomstrom, gerade im Vergleich zum Ökostrom, aber nicht.
Vor- und Nachteile von Atomstrom
Auch wenn Atomstrom oft als saubere Alternative zu fossilen Brennstoffen genannt wird, ist diese Form der Energieherstellung oft nicht ökologisch. Dennoch bietet die Atomkraft Vorteile, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Hier ein Überblick über die Vor- und Nachteile des Atomstroms:
Vorteile
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Nachteile
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Im Atomkraftwerk selbst entstehen kaum schädliche Treibhausgase. | Die Atomkraft verursacht mehr CO2-Emissionen als erneuerbare Energieträger. |
Atomstrom kann im Zuge der Energiewende den Anteil fossiler Brennstoffe verringern. | Bei der Stromproduktion wird Radioaktivität freigesetzt, die schädlich für Menschen und Umwelt ist. |
Bei der Kernspaltung wird sehr viel Energie freigesetzt, die Tausende von Haushalten mit Strom versorgen kann. | Unfälle haben in der Vergangenheit gezeigt, wie gefährlich die Atomkraft ist. |
Atomstrom unterliegt weniger Preisschwankungen am Markt. | Die endgültige Lagerung radioaktiver Abfälle ist noch nicht geklärt. |
Die Erzeugung von Atomstrom ist im Vergleich zu erneuerbaren Energien deutlich teurer geworden. | |
Die weltweiten Uranvorkommen sind begrenzt und endlich. |
Atomstrom in Deutschland und weltweit
Nach dem Vorfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima gab es eine Welle der Entrüstung auf der gesamten Welt. Viele Länder entschieden sich dafür, den Anteil des Atomstroms deutlich zu verringern. Deutschland beschloss als erstes Land weltweit einen kompletten Atomausstieg und reduziert seit Jahren die Liefermengen. Dennoch lag der Anteil der Kernenergie im Jahr 2021 immer noch bei 12,6 Prozent.
In der EU ist der Anteil von Atomstrom in den letzten Jahren deutlich gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr wurde beispielsweise 2020 11 Prozent weniger Atomstrom verwendet. Größter Erzeuger ist mit Abstand Frankreich. Dort macht der Anteil der Kernenergie über 50 Prozent aus. Damit liegt Frankreich weltweit auf Platz 2 der Länder mit den meisten Atomreaktoren.
Nur die USA besitzen mit mehr als 90 Reaktoren noch mehr Kernkraftwerke als Frankreich. Dicht hinter unserem europäischen Nachbarn liegt China. Aufgrund des jahrelangen wirtschaftlichen Aufschwungs benötigte die Volksrepublik mehr und mehr Reaktoren, um die Megastädte zuverlässig mit Energie zu versorgen.
Trotz vieler Gefahren geht der Ausbau in vielen Ländern weiter. Vor allem in Entwicklungsländern steigt der Energiebedarf und damit auch die Nachfrage nach Atomstrom. Auch wenn viele europäische und westliche Länder den stufenweisen Rückgang beschlossen haben, kommt der Ausbau der Atomkraft weltweit gesehen nicht zum Erliegen.
Welche Kosten verursacht die Atomenergie?
Die Kosten für die Erzeugung von Atomstrom sind nur schwer zu beziffern. Laut IG Metall hat Deutschland zwischen 1950 und 2010 über 200 Milliarden Euro in den Atomstrom investiert. Der Ausstieg aus der Kernenergie wird den deutschen Staat ebenfalls sehr viel Geld kosten, da die Betreiber der Atomkraftwerke entschädigt werden müssen. Bis heute ist nicht komplett geklärt, wie hoch diese Entschädigung sein wird.
Ist Atomstrom günstiger als andere Energieträger?
Auch für Verbraucher stellte Atomstrom lange Zeit eine günstige Alternative dar. Da aufgrund des Atomausstiegs die Nachfrage aber massiv eingebrochen ist, hat sich auch der Strompreis erhöht.
Aufgrund vieler verdeckter Kosten wie staatliche Subventionen und Förderungen sind die Kosten einer Kilowattstunde (kWh) nur schwer zu bemessen. Rechnet man wie bei anderen Energieträgern alle möglichen Kosten zusammen, so ist der Strom aus Atomenergie sogar deutlich teurer. Eine Kilowattstunde Atomstrom kostet ca. 42 Cent, während die Windenergie nur 8 Cent pro kWh kostet. Das zeigt eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft.
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