Solarthermie wird in Deutschland immer beliebter
Stand: 13.08.2020
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In immer mehr deutschen Haushalten wird durch die Sonne erwärmtes Wasser für Raumwärme und Brauchwasser benutzt. Der Bundesverband Solarwirtschaft meldet, dass im ersten Halbjahr 2020 über 200 Prozent mehr Förderanträge gestellt wurden als im Vorjahr.
Der Grund dafür seien die zu Jahresbeginn deutlich verbesserten Förderkonditionen für Solarwärme-Anlagen im Rahmen des neu aufgelegten Marktanreizprogramms (MAP). Laut vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) veröffentlichten Zahlen wurden im ersten Halbjahr 2020 insgesamt 26.991 Anträge gestellt, gegenüber 8.700 Anträgen im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Neue Förderprogramme treiben Nachfrage
Die Solarheizungen werden seit Anfang 2020 im Rahmen des Förderprogramms „Heizen mit Erneuerbaren Energien“ bezuschusst. Wird eine Ölheizung ausgetauscht, werden sogar bis zu 45 Prozent der Kosten erstattet. Aktuell nutzen rund 2,5 Millionen Haushalte in Deutschland Solarthermie-Anlagen für die Erzeugung von Raumwärme oder zur Brauchwasser-Erwärmung. Solarthermie-Branche erlebt Umsatzplus Entsprechend kann der Bundesverband Solarwirtschaft einen Aufschwung bei den Herstellern melden.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres setzten die Solarkollektor-Hersteller in Deutschland rund 11 Prozent mehr Solarkollektoren ab als im Vorjahreszeitraum. Dies gehe aus gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) monatlich erstellten Marktbefragungen hervor. „Statt einer Corona-Delle erleben wir eine Investitionswelle. Die verstärkte Klimadebatte der letzten Jahre, deutlich verbesserte Fördersätze und die im kommenden Jahr erwartete Einführung eines jährlich steigenden CO2-Preises auf fossile Brennstoffe zeigen Wirkung“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.
Solarthermie-Förderung gibt es beim BAFA
Bei Neubauten müssen seit einigen Jahren bei der Heizung erneuerbare Energien zum Einsatz kommen.Bei der Installation einer Solarwärmeanlage in Bestandsgebäuden, die zuvor mit Öl oder Gas geheizt wurden, übernimmt der Staat seit dem 1. Januar 2020 bis zu 45 Prozent der Investitionskosten. Anträge müssen vor Auftragserteilung beim zuständigen Bundesamt BAFA gestellt werden.
Alternativ kann eine steuerliche Förderung in Anspruch genommen werden, bei der die Steuerschuld entsprechend gekürzt wird. Ohne vorherigen Antrag oder eine Energieberatung erhält man so 20 Prozent der Investitionssumme für die neue Solarwärmeanlage vom Staat zurück. Der Fachbetrieb, der die Anlage installiert, stellt dafür eine Bescheinigung zur Vorlage beim Finanzamt aus.