Ratenkauf zur Black Week: Onlinehändler drei Mal teurer als günstige Kredite
Stand: 24.11.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Wer während der Black Week Einkäufe direkt über den Onlinehändler finanziert, zahlt häufig deutlich mehr. Beim Kauf auf Pump über beliebte Onlinehändler liegen die Zinskosten in der Spitze fast drei Mal so hoch wie bei einem händlerunabhängigen Ratenkredit. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen von Verivox für eine Einkaufssumme von 2.500 Euro. Das Vergleichsportal hat dafür die Finanzierungskonditionen von drei der vier größten deutschen Onlinehändler Amazon, Otto sowie MMS E-Commerce ausgewertet.
Händlerfinanzierung mit über 18 Prozent Zinsen
Mit 18,92 Prozent Zinsen verlangt Versandhändler Otto die höchsten Zinsen unter den drei Händlern, wenn ein Warenkorb im Wert von 2.500 Euro über eine Laufzeit von drei Jahren finanziert wird. Insgesamt 729 Euro Zinskosten werden dafür fällig.
Deutlich geringer fallen die Finanzierungskosten bei den anderen beiden Händlern aus. So liegt der Zinssatz bei der MMS E-Commerce GmbH, die die Online-Shops der beiden Marken Media Markt und Saturn betreibt, bei 10,90 Prozent. Bei diesen Konditionen zahlen Kundinnen und Kunden über die dreijährige Laufzeit insgesamt 421 Euro Zinsen. Amazon verlangt 10,01 Prozent Zinsen, wodurch insgesamt 386 Euro anfallen.
"Ratenkäufe sind bequem, weil sie direkt im Bezahlvorgang angeboten werden. Doch dieser Komfort hat seinen Preis. Wer den benötigten Betrag über einen unabhängigen Ratenkredit finanziert, spart meist viel Geld", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.
Ratenkauf beim Händler bis zu 185 Prozent teurer
Zum Vergleich: Kundinnen und Kunden, die im Oktober über Verivox einen Ratenkredit abgeschlossen haben, zahlten im Schnitt 6,62 Prozent Zinsen. Bei diesen Konditionen fallen für die untersuchte Musterfinanzierung nur 255 Euro Zinsen an. Damit ist der Kauf auf Pump über Otto um 185 Prozent teurer als der händlerunabhängige Bankkredit. Bei Media Markt und Saturn sind die Zinskosten der Ratenfinanzierung 65 Prozent und bei Amazon 51 Prozent höher.
"Wer sich zur Black Week Konsumwünsche erfüllen möchte, sollte die Konditionen vergleichen. Eine Finanzierung über eine unabhängige Bank ist dabei meist deutlich günstiger als der direkte Ratenkauf beim Händler", rät Oliver Maier.
Viele Banken bieten heute volldigitale Kreditprozesse an und sind damit ähnlich einfach und komfortabel wie die Finanzierung über den Onlinehändler. Dank elektronischer Signatur und Online-Legitimierung kann der gesamte Abschluss bequem von zu Hause erfolgen. Bei Instituten mit Echtzeit-Bonitätsprüfung steht der gewünschte Kreditbetrag oft bereits am nächsten Werktag auf dem eigenen Konto zur Verfügung.
Fester Tilgungsplan verhindert Zahlungsausfälle
Verglichen mit Ratenkäufen beim Händler oder sogenannten Buy-Now-Pay-Later-Finanzierungen (BNPL) bietet ein klassischer Bankkredit Verbrauchern neben günstigeren Zinsen noch einen weiteren Vorteil: Hier erhalten Kreditnehmer einen festen Tilgungsplan und zahlen jeden Monat eine gleichbleibende Rate.
Vor allem wer mehrere BNPL-Finanzierungen oder Ratenkäufe gleichzeitig abbezahlt verliert oftmals leicht die Übersicht. Wie die Schufa berichtet, hat mehr als ein Drittel aller Nutzer von Zahlungsaufschub-Diensten in den vergangenen Monaten eine Zahlungsfrist versäumt und Mahngebühren erhalten. Solche Zahlungsausfälle können den Schufa-Score verschlechtern, wodurch Verbraucher später nur noch schwerer Kredite erhalten. Eine offene Forderung darf ein Unternehmen allerdings erst dann an die Schufa melden, wenn sie nach Fälligkeit mindestens zweimal schriftlich angemahnt wurde.