Diesel-Nachrüstung: Autobranche weigert sich weiterhin
Stand: 26.03.2018
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Berlin - Die deutsche Autobranche hält eine technische Nachrüstung für Dieselfahrzeuge weiterhin für nicht zielführend. Zudem würden die bereits laufenden Updates der Motorsoftware nicht zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch führen, sagte der Präsident des Branchenverbands VDA, Bernhard Mattes, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Hardware-Nachrüstungen hingegen würden Verbrauch und CO2-Ausstoß erhöhen. Das kann ja kaum jemand wollen." Außerdem würde der Umbau der Motoren zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen, da Entwicklung und Erprobung Zeit benötige.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) nimmt die Konzerne in die Pflicht. "Für den von ihnen verursachten Schaden müssen die Automobilkonzerne die Dieselfahrer entsprechend entschädigen", sagte Bouffier am Sonntag in Frankfurt. Auch der Diesel müsse eine Zukunft haben. Die Entschädigung ein Weg, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. "Die Menschen sollen sich darauf verlassen können, den Diesel weiterhin zu fahren", sagte Bouffier.
Umweltschützer, aber auch Teile der Bundesregierung halten technische Nachrüstungen an Dieselautos für notwendig, um Fahrverbote in manchen Städten zu vermeiden. Anders ließen sich die EU-Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stickoxide nicht schnell genug einhalten, so das Argument. Sollten Fahrverbote kommen, könne die Branche mit den Hardware-Updates Fahrer älterer Diesel davor schützen, nicht mehr in bestimmten Straßen fahren zu dürfen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) dringt auf einen baldigen Diesel-Gipfel, um über verpflichtende Nachrüstungen zu sprechen.
Die Branche wisse um ihre Verantwortung, sagte Mattes und verwies auf 250 Millionen Euro, die BMW, Daimler und Volkswagen in einen Fonds "Nachhaltige Mobilität für die Stadt" zahlten. Wenn der Anteil moderner Diesel steige, werde auch die Luft "deutlich sauberer"